Detention – Nachsitzen kann tödlich sein
Die 90er sind die neuen 80er! Wer die Trends der letzten Jahre verfolgt hat, wird attestieren können, dass die 90er weniger zeitlos sind als man zunächst annahm. Geht es nach Regisseur Joseph Kahn (Torque), war 1992 das bahnbrechendste aller Jahre. In jenes führt sein Zeitreise-Film Detention – Nachsitzen kann tödlich sein, der sich mit zunehmender Laufzeit als Gag-Stakkato entpuppt, das dem Zuschauer kaum Zeit zum Atmen lässt. Denn wie das eben mit Grenzen so ist, müssen diese gebrochen werden. Egal, ob es um den guten Geschmack oder andere filmische Konventionen geht.
In der in Grizzly Lake angesiedelten Grizzlywood Highschool dreht sich alles um die bevorstehende Prom Night. Nur nicht bei der Teen Queen Taylor Fisher (Alison Woods, Superhero Movie). Diese fiel nämlich soeben der Killerin Cinderhella zum Opfer, welche auch die Kinokassen aktuell zum Klingeln bringt. Derweil mausert sich Riley Jones (Shanley Caswell, Conjuring – Die Heimsuchung zum Gespött der Schule. Sie hat sich außerdem ausgerechnet in den beliebtesten Schüler der Stufe verknallt, Clapton Davis (Josh Hutcherson, Die Tribute von Panem – The Hunger Games), welcher allerdings lieber mit der Jahrgangszicke Ione (Spencer Locke, Insidious – The Last Key) abhängt. Und dann entpuppt sich das Schulmaskottchen, ein ausgestopfter Bär, auch noch als Zeitreisemaschine. Plötzlich ist die Welt, also eigentlich nur Grizzly Lake, in Gefahr – durch eine Bombe, die ein Schüler in der Vergangenheit gezündet hat. Doch bevor die patenten Schüler zur Rettung antreten können, sperrt sie der Direx zum Nachsitzen weg.
Originaltitel | Detention |
Jahr | USA |
Land | 2011 |
Genre | Komödie, Horror |
Regisseur | Joseph Kahn |
Cast | Riley Jones: Shanley Caswell Clapton Davis: Josh Hutcherson Ione Foster: Spencer Locke Billy Nolan: Parker Bagley Sander Sanderson: Aaron David Johnson Elliott Fink: Walter Perez Sloan: Erica Shaffer Principal Verge: Dane Cook |
Laufzeit | 93 Minuten |
FSK |
Schnell, dynamisch und weit von Linearität entfernt
Was als klassischer Teenieslasher beginnt, offenbart früh seine Qualitäten als völlig groteske Parodie auf… alles. Detention – Nachsitzen kann tödlich sein schert sich nicht um so etwas wie einen roten Faden. Die Handlung ist in kleine Episoden unterteilt, welche sich teilweise auch um (vermeintliche) Nebenfiguren drehen. Das große Ganze ergibt sich erst zum Schluss. Immerhin will auch Platz für die zahlreichen popkulturellen Referenzen gefunden werden.
Filmische Wundertüte mit hohem Einfallsreichtum
Gags werden hier aus allen Rohren gefeuert. Häufig auch über das Ziel hinaus. Dass am Ende alle losen Enden wieder aufgenommen und zu einem verknüpft werden, ist dem cleveren Drehbuch des Autorenduos Joseph Kahn und Mark Palermo zu verdanken. So ergibt nach und nach vieles einen Sinn, was zu Beginn noch nach völliger Willkür aussieht. Und wie war das mit dem Sarkasmus? Setzt immer Verständnis beim Empfänger voraus. Dieser Film ist schnell. Schlag auf Schlag. Schnelle Dialoge, schnelle Szenen, hohes Erzähltempo. Berieseln lassen ist hier nicht angesagt, denn manchmal springen die Dialoge von einem Oneliner zum nächsten. Genau das kann gleichzeitig zum Kritikpunkt werden. Denn sagt einem die Art der Gags nicht zu, entwickelt sich ganz schnell (geistiger) Leerlauf, welcher einem das Gefühl gibt, selbst nachsitzen zu müssen.
Fazit
Detention ist ein wahrer Partyspaß auf Meta-Ebene. Ob man mit den Antihelden sympathisieren kann, ist sicherlich eine reine Charakterfrage. Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Besonderheiten der Jugendkultur, auf die hier in alle Richtungen geschossen wird, findet (selbstverständlich) nicht statt. Wirklich alles in diesem Film ist ein Klischee, ein Zitat oder Versatzstück der Popkultur. Und genau das macht Detention zu einem Spaßgaranten, der einem (auf welche Weise auch immer) in Erinnerung bleiben wird.
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