Greatest Showman

Greatest Showman ist eine Filmbiographie über einen Mann namens Phineas Taylor Barnum (kurz P. T. Barnum), der als einer der Pioniere im Bereich des Zirkus gilt. Unter der Leitung von Michael Gracey – der mit Greatest Showman sein Regiedebüt feiert – kam der Film am 20. Dezember 2017 in die US-amerikanischen und am 4. Januar 2018 in die deutschen Kinos. Hugh Jackman (X-Men Origins: Wolverine) tritt gemeinsam mit Zac Efron (High School Musical) auf die große Bühne und zeigt, was man alles erreichen kann, wenn man nur an sich glaubt und Freunde hat, die einem Kraft geben. Jeder Mensch ist wertvoll, auch wenn er ungewöhnlich ist.

  

P. T. Barnum (Hugh Jackman) verliert seinen Job. Bereits in seiner Kindheit musste er sich durchkämpfen und so plagen ihn erneut Existenzsorgen. Er möchte seiner Frau Charity (Michelle Williams) und seinen beiden Töchtern (Austyn Johnson und Cameron Seely) ein schönes Leben bieten. Mit Hilfe eines Darlehens der Bank gründet er ein Kuriositätenkabinett, in dem sich zunächst ausgestopfte Tiere, Wachsfiguren und zum Beispiel eine Guillotine befinden. Nachdem das Geschäft nicht läuft, beginnt er eine Show auf die Beine zu stellen. Diese soll ausgefallen sein und alles zeigen, was ungewöhnlich ist. So findet er einen sehr kleinen Mann und eine bärtige Frau mit einer außergewöhnlichen Stimme, die in seine Show einsteigen. Gemeinsam mit seinem Assistenten Phillip Carlyle (Zac Efron), Trapezkünstlern, Akrobaten und Tänzern schafft er etwas völlig Neues. Als er die schwedische Opernsängerin Jenny Lind (Rebecca Ferguson) kennenlernt, gerät alles aus dem Gleichgewicht.

Barnum ist sehr ehrgeizig und gibt nicht auf. Er möchte seiner Familie all das geben, was sie sich erträumt. Doch der anfängliche Erfolg mit seinem Kuriositätenkabinett ist ihm nicht genug. Er will immer mehr und riskiert dafür sehr viel, ohne es wirklich zu bemerken. So geht er nach einem Besuch der Queen mit der Opernsängerin Jenny Lind – wobei man leider sagen muss, dass ihr Stück nicht sehr nach Oper klingt – auf große Tour und lässt nicht nur seine Familie sondern auch seine Attraktionen zurück. Für die Artisten ist es schwer. Sie möchten so akzeptiert werden, wie sie sind und fassen, den Mut sich der Menge entgegenzustellen und mitzuteilen, dass es so nicht angehen darf. P. T. Barnum ist ein faszinierender Charakter, der sagt was er denkt, die Menschen fasziniert und ihnen den Mut gibt zu träumen. Seien es der Theaterkritiker James Gordon Bennett (Paul Sparks) oder Barnums Assistent Phillip Carlyle.

Von Wolverine und High School Musical in die Zirkusmanege

Bereits zu Beginn des Films fühlt man sich wie in einem Theater. Der Anfang mit Hugh Jackman im Profil, das Licht geht an und aus, die Musik und dann die große Show. Das ist ein perfekter Einstieg in einen Musicalfilm. Mit Humor, einem guten Soundtrack, wahnsinnig schönen Bildern und akrobatischen Szenen bietet dieser Film für jeden, der sich auch annähernd für dieses Genre interessiert, etwas. Hinzu kommt Hugh Jackman als ausdrucksstarker und eleganter Tänzer, der das Feeling einer Show mitbringt. Zac Efron zeigt ebenfalls, dass er sowohl in der Bar als auch in der Manege das gesangliche und tänzerische Können mitbringt. Sei es in der Zirkusweste oder mit ihrem Zylinder, beide haben Stil. Bei den Tänzen der Artisten vergisst man leicht, dass die Aufführungen zu Beginn in einem Gebäude sind, denn man fühlt sich wie in einem Zirkuszelt.

Die Menschen hinter der Bühne

Originaltitel Greatest Showman
Jahr 2018
Land USA
Genre Drama, Musical, Romantik
Regisseur Michael Gracey
Cast P. T. Barnum: Hugh Jackman
Charity Barnum: Michelle Williams
Jenny Lind: Rebecca Ferguson
Phillip Carlyle: Zac Efron
James Gordon Bennett: Paul Sparks
Anne Wheeler: Zendaya
WD Wheeler: Yahya Abdul-Mateen II
Lettie Lutz: Keala Settle
Tom Thumb: Sam Humphrey
Laufzeit 105 Minuten
FSK

Für Michael Gracey ist Greatest Showman sein Regiedebüt. Bisher war er überwiegend für Visual Effects in Filmen wie The Magician oder Gesetzlos – Die Geschichte des Ned Kelly zuständig. Weitere Filme mit ihm als Regisseur sind in der Produktion, so zum Beispiel eine Hollywood-Adaption der Anime-Serie Naruto. Unterstützt wurde er beim Drehbuch von Bill Condon, der als Regisseur und Drehbuchautor bereits Erfahrung hat mit Titeln wie Dreamgirls, Chicago und dem ersten und zweiten Teil von Breaking Dawn – Biss zum Ende der Nacht. Der Film wurde in der Upper East Side von New York gedreht, was passend ist, da sich in dieser Umgebung einige Museen befinden. Die Filmmusik wurde von John Debney komponiert, der bereits für Walt Disney-Produktionen wie The Jungle Book zuständig war, und Joseph Trapanese, dessen Musik bekannt ist aus Filmen wie Tron: Legacy und Oblivion. Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences gab bekannt, dass sich der Song „This is Me“ in einer Vorauswahl von 70 Liedern befindet, aus der die Nominierungen in der Kategorie „Bester Filmsong“ für die Oscarverleihung 2018 gewählt werden. Bei den Golden Globe Awards am 7. Januar 2018 gewann der Titel den Award in der entsprechen Kategorie. Teilweise stammen die Lieder aus der Feder von Musikern, die bereits Stücke für  La La Land komponierten. Die Titel „This Is Me“ und „The Greatest Show“ wurden von den Oscar-Gewinnern Benj Pasek und Justin Paul geschrieben. Die Musik des Filmes stieß auf die Kritik, sie sei zu modern. Der Regisseur Michael Gracey äußerte sich hierzu, das er gewollt habe, dass die Musik den „Geist des Popsongs“ vermittelt und gleichzeitig zu einem Theaterstück passt.

Die Darsteller hinter den Songs

Die Sängerin und Schauspielerin Keala Settle singt den Song „This is Me“, der mehrere Trailer untermalt. Auf der Bühne hat sie Erfahrung, so verkörperte sie in dem Musical Hairspray die Rolle der Tracy Turnblad. Zac Efron ist ebenfalls erfahren im Gesang. Seinen Durchbruch erreichte er im Jahr 2006 mit den Film High School Musical, wobei er im ersten Film nur wenige Zeilen selbst gesungen hat. Erst im zweiten Teil der Reihe übernahm er alle Gesangspassagen. Zendaya verkörpert die Rolle der Anne Wheeler. Sie ist eine US-amerikanische Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin. Bekannt wurde sie als Raquel „Rocky“ Blue in der Disney-Serie Shake It Up – Tanzen ist alles. Hugh Jackman ist nicht nur als Wolverine aus der X-Men-Reihe bekannt, sondern auch als Musicaldarsteller. Sein Talent zeigte er bereits auf der Bühne in Stücken wie Die Schöne und das Biest  und in dem Musicalfilm Les Misérables. Die schwedische Schauspielerein Rebecca Ferguson (Schneemann) ist die einzige, die ihre Gesangsrolle nicht selbst ausübt. Ihre Rolle Jenny Lind wird von Loren Allred gesungen. Diese ist bekannt durch ihre Teilnahme an der dritten Staffel The Voice in den USA.

Das Leben des Menschen P. T. Barnum

Phineas Taylor Barnum (1810 – 1891) lebte gemeinsam mit seiner Frau Charity und seiner Tochter Caroline in New York . Im Jahr 1841 übernahm er das American Museum in New York. Er versuchte dort alles auszustellen, was sich irgendwie als interessant erweisen könnte. Dabei half ihm seine Begabung, anderen etwas vorzugaukeln und die Menschen zu täuschen. Diesem Können verdankt er auch seinen Spitznamen „König Humbug.“ Eine seiner Sensationen war die „Fidschi-Meerjungfrau.“ Dabei handelte es sich um den Oberkörper eines Affen, der auf einem Fisch angebracht war. Barnum’s American Museum war eine Mischung aus Zoo, Wachsfigurenkabinett, Museum und Theater, zusammen mit Unterhaltungsprogrammen durch die Artisten. Sein Ziel war ein Kuriositätenkabinett, das nach seinen Worten „jedem Geschmack“ etwas bieten sollte („a little something for everybody“). Am 13. Juli 1865 brannte das Museum komplett ab. Barnum eröffnete ein weiteres, dieses ging 1868 mysteriöser Weise wieder in Flammen auf. Der Zirkus war bekannt für seine Darsteller, die durch körperliche Merkmale auffielen und durch die Shows der Artisten. Darunter: ein Zwerg, ein Riese, lebende Skelette, siamesische Zwillinge und eine bärtige Frau. Für die schwedische Sängerin Jenny Lind organisierte er eine Tournee durch die USA, die ein voller Erfolg war. Nach dem Brand seines Museums gründete er einen mobilen Zirkus und ging so auf Tour. Neben dem Film Greatest Showman aus dem Jahr 2017 gab es bereits im Jahr 1980 ein Broadway-Musical von Cy Coleman mit dem Titel Barnum, das sein Leben zeigt. Im Jahr 2000 wurde das Museum durch das City University of New York Graduate Center online wieder eröffnet. Dort kann man einiges über das Museum an sich und die Artisten erfahren. Den Namen Barnum findet man außerdem in der Psychologie wieder. Der sogenannte Barnum-Effekt bezeichnet die Neigung von Menschen, Aussagen über die eigene Person so zu interpretieren, dass sie für einen selbst als zutreffend empfunden werden.

Bereits der erste Trailer und vor allem das Filmplakat haben mich so neugierig auf den Film gemacht. Als ich erfahren habe, dass es ein Musicalfilm ist, war mir klar dass ich ihn sehen musste. Für mich war es im Kino wirklich das erste Highlight im neuen Jahr 2018. Greatest Showman ist ein Film, bei dem ich wirklich sagen kann, dass mir die meisten Lieder gefallen. Gänsehautmomente gibt es für mich auch. Gerade bei dem Lied „This is Me“ hatte ich Gänsehaut am ganzen Körper und ein Lächeln im Gesicht. Das Lied „Never Enough“ gefällt mir ebenfalls sehr gut, wobei ich mir unter Operngesang eher etwas anderes vorgestellt hätte. Ich hatte oft den Gedanken, „Wahnsinn“ oder „Geil“ im Kopf und so kann ich den Film aus meiner Sicht auch bezeichnen. Hugh Jackman finde ich in seiner Rolle einfach nur toll. Wenn er tanzt, sei es mit seinem Zylinder oder in seiner Zirkusjacke, hat das so viel Stil. Dazu noch sein Gesang und immer ein Lächeln im Gesicht. Für mich steht jetzt schon fest, dass ich mir den Film kaufen werde. Die Tanzeinlagen und auch der Schluss haben mich überzeugt, ich habe viel gelacht und auch Tränen in den Augen gehabt. Für mich wirklich eine sehr gute Mischung.

Zweite Meinung:

Der erste Trailer hat mich einfach angesprochen und das, obwohl ich mit Musical-Filmen nur selten etwas anfangen kann. Ich denke, dass Hugh Jackman Schuld hat, denn er strahlt eine charmante Aura aus in seinem Zirkusdirektorfrack. Der Titelsong hatte mich auch sofort gepackt und so sollte mein erster Kinobesuch im Jahr 2018 The Greatest Showman sein. Enttäuscht wurde ich auf keinen Fall, denn die Musik im Film gefällt mir total. Neben dem Titelsong, sind es auch andere Stücke. Ob es „Never Enough“ ist, den der Charakter Jenny Lind ganz alleine auf einer Opernbühne singt und das in einem wunderschönen weißen Kleid, oder „This Is Me“ bei dem ich Tränen in den Augen hatte, da die Szenen dazu eine solche Wucht haben. Hugh Jackman als P. T. Barnum ist ein sympathischer Charakter, der neben seinen guten Eigenschaften auch schlechte hat, welche ihn menschlich machen. Ich finde es beachtlich, wie er mit seinen Lügen trotzdem den Leuten ein Lachen ins Gesicht zaubert. Richtig lustig finde ich, wie er mit dem Theaterkritiker umgeht. Da kann man echt sagen, dass die Figur Barnum nicht auf den Mund gefallen ist. Was ich hingegen nicht ganz so gut finde, ist die Nebengeschichte mit Zac Efrons Charakter Phillip Carlyle. Es fehlt ihm meiner Meinung nach an mehr Stellen, wo herauskommt, dass er seine Wandlung durchmacht. Die Handlung ist recht einfach und man kann sich schnell vorstellen, was alles passieren wird. Ich würde aber sagen, dass man das verkraftet, weil der Rest dafür stimmt. Ich hatte meinen Spaß im Kino und den Soundtrack muss ich mir unbedingt besorgen.

Sapamo

Sapamo liebt Geschichten aller Art. Für die nah am Wasser gebaute Romantikerin steht das Thema Liebe in Erzählungen ganz weit oben. Seien es Romane, Manga oder Anime. Nachdem sie tagsüber jede Menge Bücher der unterschiedlichsten Art in Regale oder auf Bücherwagen gelegt hat, entspannt sie sich abends gerne mit einer guten Lektüre. Gerne lässt sie auch einen kleinen weißen Ball über die Platte hüpfen und genießt den Besuch eines Musicals.

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Laxis
Redakteur
2. Februar 2018 3:07

Ich hab den Film vor ein paar Tagen gesehen und war begeistert. Von Anfang an sehr mitreißend und rührend mit durchgehend toller Choreographie und Kameraführung, ein wahres Fest für die Sinne. 😀 Ich wünschte nur, sie hätten weniger Autotune benutzt, da das doch markant zu hören ist, aber ansonsten finde ich die meisten Songs und Tänze dazu wirklich großartig. Man weiß kaum, wo man hinschauen soll, soviel passiert immer auf dem Bildschirm, und auch die Hintergrundcharaktere sind immer sehr stimmig bei allem. Für eine tiefgründige Story schau ich mir Musicals nicht unbedingt an, aber ich fand auch die Schauspieler alle ziemlich gut und glaubwürdig, Hugh Jackman ist charismatisch wie eh und je und es ist für viele sicher toll, Zac Efron wieder in einem Musical zu sehen. Ich für meinen Teil wusste gar nicht, dass er mitspielt, und war überrascht, aber fand seinen Auftritt auch solide (wobei er die hohen Töne bei der einen Ballade IMO nicht wirklich gut treffen konnte 😛 ) , die Verhandlung von ihm und Barnum an der Bar gehört zu meinen Lieblingsszenen und ohrwurmigsten Songs. Für mich rundum ein Feel Good Film und ich würde ihn eigentlich gern nochmal im Kino ansehen.

Laxis
Redakteur
Antwort an  Laxis
2. Februar 2018 3:33

arg, noch keine edit funktion…
Achja, die historischen inaccuracies (über die sich viele aufzuregen scheinen, v.a. da Barnum in real viel mieser gewesen sein soll als die Darstellung im Film) lasse ich mal vollkommen außer Acht, ich wusste nichts über Barnum vor dem Film und versuche auch den Film als kreatives Stand Alone zu sehen sozusagen und nicht als historische Spiegelung xD

Iruka
Iruka
8. Februar 2018 21:04

Ich habe mir den Film angeschaut und war von Anfang an hin und weg. Bei fast allen Liedern hatte ich Gänsehaut und war einfach platt. Am Ende hätte ich am liebsten gerufen: “Nochmal!”
Es stand sofort fest: Ich will diese Musik und den Film, sobald er rauskommt. Die Tanzszenen waren ein Fest fürs Auge, obwohl ich manchmal gar nicht so schnell alle Details erfassen konnte. Meine Lieblingszene ist auch die in der Bar, auch wegen des tollen Ohrwurms. Kaum zu Hause sofort die Lieder geholt und prompt den ganzen Abend “A Million Dreams” als Dauerschleife im Ohr. XD
Ich gebe Aki recht, dass die Nebenhandlung mit Zac Effron etwas schwammig und zu vorhersehbar war. Trotzdem tut das dem Film keinen Abruch. Sollte der Film (hoffentlich!) bei mir im Ort nochmal gezeigt werden, gehe ich auf jeden Fall rein.