Mine Games
Gefangen in einer Zeitschleife, das bedeutet meistens, dass die betroffenen Protagonisten denselben Tag immer wieder durchleben und dann feststellen, dass sie etwas ändern müssen, um die Schleife zu durchbrechen. Mine Games legt noch eine Schippe drauf: Mit jeder neuen Schleife entsteht auch eine neue Kopie eines Menschen, sodass man sich sogar selbst begegnen kann! Der 2014 erschienene Horrorfilm des Australiers Richard Gray (The Lookalike) schaffte bislang nicht den Sprung nach Deutschland.
Sieben Studenten verbringen ihren Urlaub irgendwo in der Einöde Amerikas. Dort leben sie in einer Hütte mitten im Wald. Ganz in der Nähe befindet sich eine Mine. Da Warnschilder ohnehin nur dazu da sind, sie zu ignorieren, zieht es die Freunde nach und nach in das Bergwerk. Dort stellen sie fest, dass die Höhle irgendetwas mit ihnen macht. Gut, dass Rose, die einen Sinn für Übernatürliches hat, von vornherein bemerkt, dass hier etwas nicht stimmt.
Hütte im Wald, aber kein Serienkiller
Originaltitel | Mine Games |
Jahr | 2014 |
Land | USA |
Genre | Mystery, Horror |
Regisseur | Richard Gray |
Cast | Michael: Joseph Cross Lyla: Briana Evigan Lex: Rafi Gavron Claire: Julianna Guill TJ: Alex Meraz Rose: Rebecca Da Costa Guy: Ethan Peck Sarah: Lindsay Lamb |
Laufzeit | 92 Minuten |
Klassische Zutaten: die Hütte im Wald, sieben Teenies und das “Betreten verboten”-Schild. Selbstredend funktionieren Internet- und Handyempfang nicht und somit ist die Gruppe sich selbst und ihrer Umgebung ausgesetzt. Erfreulicherweise verzichtet das Drehbuch auf Knallchargen und die Ärgernisse mit den Figuren bleiben überschaubar. Dass es ohne Alkohol und Drogen nicht geht, ist wohl ein Genrefluch. Dafür nimmt sich die Handlung immerhin auch eine Menge vor. Es ist – wie so oft – besser, nichts zu wissen. Obwohl der Hinweis auf eine Zeitschleife ebenso relevant ist, um den Film aus der breiten Masse an Horrorproduktionen mit vergleichbarem Ausgangspunkt hervorzuheben. Bis die Handlung in Gang kommt, steht der Spaß an erster Stelle. Damit die Gruppe aber nicht völlig im Dunkeln tappt, ist mit Rose (Rebecca Da Costa, Freerunner) ein Medium dabei, das die Zeichen richtig deuten kann. Somit ist gewährt, dass auch der Zuschauer nicht ewig im Ungewissen bleibt. Hinzu kommt ein bisschen Mythologie, zwecks Zusammenhaltung der Substanz.
Hohe Ziele, aber…
Das Drehbuch ist nicht komplex, stellt aber an sich selbst den Anspruch, den Zuschauer halbwegs mitdenken zu lassen. Das können die Castmitglieder nur teilweise tragen, merkt man ihnen doch an, dass hier hauptsächlich weniger erfahrene Schauspieler am Werk sind. Hier zählt vor allem die Optik, was für die eher jüngere Zielgruppe ein entscheidender Faktor sein sollte. So richtig Spannung entsteht allerdings außerhalb der Höhle nicht. Denn nur dort spielt sich Plotrelevantes ab, während das Drumherum eher der sich zuspitzenden Stimmung dient. Positiv ist anzumerken, dass jede der Figuren einem eigenen Schicksal folgt und das Drehbuch nicht darauf aus ist, die Gruppe nach und nach zu dezimieren. So tut sich im Laufe der Handlung auch eine Hauptfigur hervor. Für das Ende ließ sich das dreiköpfige Drehbuchteam etwas mehr einfallen, auch wenn der Weg bis dahin kein einfacher ist. Denn für wirklichen Glanz können die Charaktere einfach nicht sorgen, womit das ambitionierte Drehbuch der einzige Gewinner ist. Wer zumindest auf starkes Bildmaterial aus der Höhle hofft, wird enttäuscht werden. Denn das häufig zu dunkle Bild liefert keine besonderen Schauwerte.
Mine Games ist wirklich nur für Freunde verzwickter Zeitschleifen-Filme zu empfehlen. Alle anderen werden sich bei dem Trip durch das Bergwerk eher langweilen und sich an den arg belanglosen Figuren stören, die stereotyp agieren. Der Regisseur selbst sagt, dass er sich für seinen Film eher von Der Herr der Fliegen inspirieren ließ als von Teenie-Slashern. Das merkt man dem fertigen Film auf eine positive Weise an. Gleichzeitig hätte er auch mehr Tempo vertragen können, denn bis sich Gruselfeeling einstellt, dauert es.
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