Mission: Impossible
Was fällt einem zu Mission: Impossible zuerst ein? Tom Cruise, die legendäre Titelmusik, Kobra, übernehmen Sie und natürlich die legendäre Szene, in der sich Ethan Hunt von oben abseilt. All das kam in dem 1996 erschienenen ersten Teil zusammen, der den Grundstein für eine sich über drei Dekaden hinweg erstreckende Agentenreihe legen sollte. Ein Action-Film mit Tom Cruise, Brian de Palma als Regisseur, Geld spielt keine Rolle und ein Staraufgebot bis in alle Nebenrollen, was sollte da schon schief gehen? Ein gewisses Wagnis war dennoch vorhanden, denn der Agentenfilm feierte seine besten Zeiten in den 60ern und 70ern, nicht zuletzt dank James Bond. Doch die 90er sollten das Jahrzehnt werden, in welchem Serienstoffe ihren Weg ins Kino fanden…
Um eine Übersicht aller Mitarbeiter zu haben, verfügt der US-Geheimdienst über eine Top Secret-Liste aller Top-Agenten. Neben dem echten Namen sind darauf auch Aufenthaltsort sowie Einsätze vermerkt. Es passiert das Schlimmste: Die sogenannte NOC-Liste wird gestohlen. Doch der Plan zur Sicherung geht schief: Bei einem Zwischenfall in Prag sterben alle Agenten. Nur Ethan Hunt (Tom Cruise, Vanilla Sky) und Claire Phelps (Emmanuelle Béart, Die schöne Querulantin) kommen davon. Auffällig genug, wenn zwei Personen überleben. Da Claire die Ehefrau des IMF-Chefs (Impossible Missions Force) Jim Phelps (Jon Voight, Anaconda) ist, bleibt der Verdacht an Ethan hängen. Die CIA hält ihn für einen Maulwurf. Um das Gegenteil zu beweisen, setzt sich der clevere Agent nun mit dem Käufer der Daten (Vanessa Redgrave) in Verbindung und überzeugt sie, dass sie die falschen Daten erhalten hat und er nun für sie den echten Rest der begehrten Liste besorgen wird. Dadurch glaubt Ethan nämlich, dem eigentlichen Maulwurf und Dieb auf die Schliche kommen und ihn stellen zu können…
Rampensau Ethan Hunt
Originaltitel | Mission: Impossible |
Jahr | 1996 |
Land | USA |
Genre | Action-Thriller |
Regisseur | Brian De Palma |
Cast | Ethan Hunt: Tom Cruise Jim Phelps: Jon Voight Claire Phelps: Emmanuelle Béart Eugene Kittridge: Henry Czerny Franz Kriege: Jean Reno Luther Stickell: Ving Rhames Sarah Davies: Kristin Scott Thomas |
Laufzeit | 105 Minuten |
FSK |
Die erste Kino-Adaption der berühmten Kobra, übernehmen Sie-Serie aus den 1960ern war ein Überraschungserfolg und Start eines ganzen Franchises. Das ist insofern erstaunlich, als Mission: Impossible noch als klassischer Agentenfilm (und waschechte Konkurrenz für James Bond 007) beginnt. Erst im Verlauf der Folgefilme nahm die Geschichte stärker Kontur an, indem ein Team um Ethan Hunt herum gebaut wurde. Dieser Gedanke wird im ersten Teil noch vernachlässigt, was völlig im Kontrast zu Kobra, übernehmen Sie und dessen nach nur 35 Episoden eingestampftem Ableger In geheimer Mission steht. Das liegt nicht zuletzt an dem damaligen Teenie-Schwarm Tom Cruise, der obendrein Produzent ist, hier eine One-Man-Show hinlegt und sich dabei im Vergleich zu späteren Teilen einfach noch viel zu ernst nimmt. Die Action steht im Vordergrund und die Verschwörungstheorien nehmen soviel Raum ein, dass Ethan eine Figur ohne besondere Persönlichkeitsmerkmale bleibt. Ethan ist stur und verbissen, doch sein Instinkt ist nicht zu unterschätzen. Und damit der Zuschauer das auch begreift, nimmt Ethan einen nicht unerheblichen Teil der Screentime ein, während alle anderen Kollegen nach dem Einstieg eliminiert werden.
Sündhaft teure Action
Mit einem stattlichen Budget von rund 75 Mio. US-Dollar sowie Star-Regisseur Brian De Palma (Carrie – Des Satans jüngste Tochter, Scarface) an Bord war das Fundament für einen Actionstreifen auf höchstem Niveau geschaffen. Mit publikumswirksamen Schauplätzen wie London oder Prag wurden teure Drehorte eingekauft und auch in das Drehbuch wurde investiert. Dieses ist durchdacht und bietet jede Menge Plottwists, sodass der Zuschauer nonstop bei der Stange gehalten wird. Neben den schick anzusehenden Actionszenen fällt auch schnell unter den Tisch, wie verzichtbar Logik ist, wenn die Inszenierung stimmt. Mit ein bisschen Equipment kann Ethan auch in einen der am besten gesicherten Räume weltweit eindringen. Das sind eben die 90er Jahre und vieles war noch nicht so funktional. Dennoch wurde mit dem Einbruch in den CIA-Hauptcomputerraum ein Stück Filmgeschichte geschrieben. In seinem Aufbau besteht Mission: Impossible im Kern aus drei Actionszenen:
Fazit
Mission: Impossible stellt einen technisch gelungenen Auftakt der Reihe dar. Dass der Zeitgeist der 90er über dem Film schwebt, wird einem vor allem durch den penetranten Score regelrecht aufs Ohr gedrückt. Und in genau dem Kontext muss man den Film auch betrachten: Als eines der Action-Highlights der 90er, ehe die Reihe begann, sich selbst gnadenlos zu optimieren. De Palma bewies mit Mission: Impossible, dass er sein Fach versteht. Ob er sich in der Fortsetzung Mission: Impossible II überboten hätte? Man weiß es nicht, denn dessen Regie übernahm er nicht. Für De Palma war die Produktion der letzte große Wurf, für Tom Cruise der endgültige Durchbruch als Actionstar.
Ich mag den ersten Teil der Mission: Impossible Reihe. Im Gegensatz zu den späteren Teilen liegt der Fokus schlicht mehr auf dem Thrillercharakter mit überraschenden Wendungen, als auf endlose Aktion. Mir gefällt die Gruppendynamik hier sehr gut, ich finde nur das Ethan Hunt jetzt nichts besonderes ist. Dafür ist die legendäre Sezene am Zeil wirklich unvergesslich und ein besonderes Highlight in dem Teil. Wovon ich sofort Fan geworden bin, ist die Titelmelodie. Müsste die Filme wirklich mal wieder anschauen, denn so viel fällt mir jetzt gar nicht mehr ein zu dem Teil.
Ich finde den ersten Teil noch ziemlich unspektakulär. So groß wird Teamwork hier auch gar nicht geschrieben. Was aus der Reihe insgesamt gemacht wurde, finde ich deshalb weit beeindruckender. Bei diesem Teil hier schwingt immer der Charme des Originals mit, doch lässt man den einmal weg, ein eher solider Film, nur nichts Besonderes.