Office Uprising

Für so manchen ist der tägliche Gang ins Büro eine Tortur. Wie wäre es wohl, einmal dem Chef und unliebsamen Kollegen nach Herzenslust in den Allerwertesten zu treten? Stunt-Experte Lin Oeding (Braven) lässt in seinem Office Actioner Office Uprising die volle Ladung Slapstick los und hat sichtlich Spaß daran, Chaos in der Bürokratie walten zu lassen. Nach James Gunns The Belko Experiment der nächste Film, der sich die engen Räume inklusive sämtlicher Hilfsmittel zu Nutze macht, um ordentlich Kawumm vom Stapel zu lassen.

    

Adam Nusbaum (Zachary Levi , Thor – The Dark Kingdom) ist ein Chef, wie man ihn nicht haben möchte. Spießig, immer mit den Augen und Ohren überall und der Alptraum des gesamten Büros. Vor allem Desmond (Brenton Thwaites, Pirates of the Caribbean: Salazars Rache ) leidet unter ihm. Seit er bei dem Waffen- und Munitionshersteller arbeitet, ist er täglich auf der Flucht vor seinem Chef und nutzt die Arbeitszeit lieber, um sein eigenes Videospiel zu programmieren. Und eigentlich läuft auch dieser Tag genauso ab, bis die Lieferung eines Energy Drinks alles ändert. Plötzlich durchläuft eine Welle der Wut die Büroräume und fast alle Kollegen zu rasenden Zombies mutieren. Gemeinsam mit Samantha (Jane Levy, Don’t Breathe), Lentworth (Kurt Fuller, Die Wutprobe) und Mourad (Karan Soni, der Taxifahrer aus Deadpool) versucht er sich durch das Gebäude zu schlagen. Gott sei Dank ist der Keller ein Rüstungslager…

Der etwas andere tägliche Wahnsinn

Originaltitel Office Uprising
Jahr 2018
Land USA
Genre Comedy, Action, Horror
Regisseur Lin Oeding
Cast Desmond: Brenton Thwaites
Samantha: Jane Levy
Mourad: Karan Soni
Adam Nusbaum: Zachary Levi
Franklin Gantt: Gregg Henry
Laufzeit 92 Minuten

Ähnlich wie in The Belko Experiment sorgt ein externer Faktor dafür, dass der sonst so geregelte Büro-Alltag zu einem Alptraum wird. Nach einer kurzen Einführung kennen wir Desmond und auch dessen nicht ganz reibungslosen Arbeitsalltag. Dass ausgerechnet ein Energy Drink für soviel Chaos sorgt, ist ebenso beliebig wie witzig. Denn ein Schluck reicht bereits, um völlig aus der Haut zu fahren. Kleinigkeiten des Alltags, die nerven? Die lassen sich sofort regeln. Feindseligkeiten am Kopierer? Jetzt ist die Gelegenheit dafür gekommen. Die Prämisse sorgt für hohes Identifikationspotenzial, denn jeder, der einmal in einem Büro gearbeitet hat, wird in Office Uprising auf mindestens einen ungeliebten Stereotypen treffen. Und sei es der cholerische Chef. Bis die Handlung in Schwung kommt, vergehen schließlich rund 20 Minuten. Desmonds Arbeitsmoral: Fake it till you make it. Keiner merkt, wie er sich durch das Leben mogelt, und genau diese Gerissenheit kommt ihm in den folgenden 70 Minuten zugute.

Wenig originell, dafür sympathisch

Eher ärgerlich ist, dass das Drehbuch schließlich auch eine Romanze erzwingt. Hierfür kommt Jane Levy ins Spiel, deren Figur Samantha mit einer erotischen Einlage eingeführt wird. Glücklicherweise wissen die Drehbuchautoren Ian Shorr und Peter Gamble Robinson auch, wie beliebt die Damsel-in-Distress ist. Aus dem Grund steht Samanthas Sternstunde erst noch bevor, denn ihre Entwicklung lässt sich auf Minutenbasis beobachten. Komödiantische Unterstützung gibt es durch Karan Soni, der wie in Deadpool und Dirty Office Party wieder einmal den unbeholfenen, aber stets sympathischen Antihelden geben darf. Das Trio entwickelt eine Menge Charme, und davon zehrt die Geschichte. Es sind die witzigen Eigenarten der Charaktere sowie die absurde Situationskomik, die einiges aus dem an sich wenig originellen Plot herausholt. Auf keinen Fall darf man einen Horrorfilm erwarten. Denn obwohl der Office Staff plötzlich blutrünstig ist, bleibt alles auf dem Niveau einer Action-Comedy. In einer Szene beweist Samantha sogar, auf welch komödiantische Weise die Ex-Kollegen manipuliert werden können. In solchen Momenten glänzt Office Uprising mit guten Einfällen und zündenden Ideen, die im actionlastigen Finale dagegen nicht ganz so präsent sind.

Fazit

Kann man mit Office Uprising Spaß haben? Ohne Frage. Kein Film, den man sich ein zweites Mal ansehen wird, denn dafür ist die Haltwertszeit dann doch einfach zu kurz. Für witzige Berieselung, die dank Tempo dafür sorgt, dass man sich nicht langweilt, genau richtig. Als Festivalfilm macht Lin Oedings Werk eine gute Figur, innerhalb des Genres performt der Titel eher durchschnittlich. Dafür gibt es dann doch zu viele gelungenere Action- bzw. Horrorkomödien, und wer gerne deftiger mag, hat mit The Belko Experiment mehr Freude. Um die bestens aufgelegte Jan Levy zu erleben, lohnt sich dieser Bürobesuch allemal.

 

© Universum Film

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Ayres

Ayres ist ein richtiger Horror- & Mystery-Junkie, liebt gute Point’n’Click-Adventures und ist Fighting Games nie abgeneigt. Besonders spannend findet er Psychologie, deshalb werden in seinem Wohnzimmer regelmäßig "Die Werwölfe von Düsterwald"-Abende veranstaltet. Sein teuerstes Hobby ist das Sammeln von Steelbooks. In seinem Besitz befinden sich mehr als 100 Blu-Ray Steelbooks aus aller Welt.

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