Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers

42 Jahre nachdem Krieg der Sterne das flimmernde Kinolicht der Welt erblickt hat, findet die Skywalker-Saga (und nur diese, mit Star Wars ist der Disney-Konzern noch lange nicht fertig) mit der neunten und letzten Star Wars-Episode Der Aufstieg Skywalkers ihren Abschluss. Dass dieser kein minimalistisches Kammerspiel, sondern ein die Sinne berauschendes Kinospektakel wird, ist eigentlich gegeben, aber in Anbetracht ganzer Generationen, die mit den Filmen aufgewachsen sind sowie einigen Figuren, die auf der Leinwand und Schauspieler, die abseits davon verstorben sind, ist es eigentlich wichtiger, ob dieser letzte Film auch einen würdigen Abschluss bildet.

     

Imperator Palpatine lebt. Dies hat im Vorfeld nicht nur der Trailer stark angedeutet, auch die ersten Minuten des Films machen unmissverständlich klar, dass der Sith Lord seinen Fall in das Innere des Todessterns und dessen anschließende Vernichtung (mehr oder weniger) überlebt hat und seine Rückkehr zudem der gesamten Galaxie mitgeteilt hat. Kylo Ren macht sich zunächst auf die Suche, um Palpatine und jegliche Gefahr für seine neugewonnene Macht über die Erste Ordnung zu eliminieren. Der gefundene Imperator macht ihm in Form einer gigantischen Sternenzerstörerflotte jedoch ein Angebot, das schwer auszuschlagen ist, sodass Kylo seine volle Aufmerksamkeit wieder der Jagd nach Rey und den verbleibenden Widerstandstruppen widmet. Diese harren indes auf einem abgelegenen, von Wildnis bedeckten Planeten aus, wo Leia (einst selbst von Luke ausgebildet) das Jedi-Training für Rey übernommen hat. Auch wenn diese immer stärker wird, hat sie dennoch Probleme ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten und auch hinter ihrer Herkunft, die in Die letzten Jedi eigentlich beantwortet schien, scheint sich eine tiefergehende Antwort zu verbergen. Finn, Poe und Chewbacca kehren derweil von einer haarigen Mission zurück, in der sie von einem Spion aus dem inneren Zirkel der Ersten Ordnung Informationen über die neue Gefahr erhalten haben. Der Entschluss wird gefasst, die Flotte des Imperators anzugreifen, bevor diese auf die Galaxie losgelassen wird, aber dafür muss erst ein Weg zu dem schwer zugänglichen Planeten (eine geheime Sith-Hochburg) gefunden werden, wo sich der Imperator mitsamt Flotte verbirgt.

Holpriger Weg zum Ziel

Originaltitel Star Wars: Episode IX – The Rise of Skywalker
Jahr 2019
Land USA
Genre Science-Fiction, Abenteuer, Action
Regie J.J. Abrams
Cast Rey: Daisy Ridley
Kylo Ren: Adam Driver
Finn: John Boyega
Poe Dameron: Oscar Isaac
Leia Organa: Carrie Fisher
Luke Skywalker: Mark Hamill
C-3PO: Anthony Daniels
Chewbacca: Joonas Suotamo
General Hux: Domhnall Gleeson
Imperator Palpatine: Ian McDiarmid
Laufzeit 143 Minuten
FSK
Veröffentlichung: 30. April 2020

Wie schon die Produktion zum letzten Star Wars-Kinofilm Solo: A Star Wars Story war auch die zu Der Aufstieg Skywalkers eher eine holprige Angelegenheit. Eigentlich von den kreativen Händen von Jurassic World-Regisseur Colin Trevorrow verantwortet, führten einige Drehbuchüberarbeitungen und -autoren später die oft zitierten „kreativen Differenzen“ zum Bruch, sodass J.J. Abrams nach Das Erwachen der Macht wieder als ausführender Verantwortlicher zurückkehrte. Zudem verstarb in der Zwischenzeit neben Kenny Baker (R2-D2) und Peter Mayhew (Chewbacca) Carrie Fisher, die Schauspielerin Leia Organas, der für den dritten Teil eigentlich eine besonders tragende Rolle zugedacht worden war. Nach einigen Hin und Her wurde schließlich die Lösung gewählt, sie in Form von nicht verwendetem Material aus den beiden Vorgängern im Film zu behalten. Dass sie letztlich reingeschnitten wurde, ist trotz bemühten Dialogschreibens und moderner Tricktechnik durchaus noch zu merken, aber im Angesicht der Alternativen eines am Computer generierten Konstrukts wie in Rogue One oder Leia off-screen einfach sterben zu lassen, wurde damit noch die beste Möglichkeit gewählt, indem Figur und Schauspielerin Teil der kompletten Geschichte geblieben sind und gleichzeitig auf eine würdige Weise verabschiedet werden konnten.

Ein Film, in dem viel passiert

Das letztliche Ergebnis ist ein optisch imposantes Spektakel mit sehr hohem Erzähltempo, mit sehr vielen Ortswechseln und sehr, sehr vielen offenen Fragen, die beantwortet werden, wobei die nach Reys Eltern dann doch noch etwas länger ausgekostet wird. Der Film ist damit bis zum Bersten mit Inhalt gefüllt. Das mag alles manchmal etwas zu viel wirken, zumal die Macht des Öfteren als Deus ex Machina herangezogen wird, um diese und jene Wendung und Entwicklung zu erklären. Logik ist in einem von einer magischen Macht bestimmten Science Fiction-Universum zwar kein fester Maßstab, aber es entsteht doch manchmal der Eindruck, dass das eine oder andere kleinere Plot-Leck mit eher gewagteren Erklärungen und hübschen Bildern (zugegeben: sehr hübschen Bildern) geflickt wird, wobei dies jedoch in keiner Weise den Rahmen sprengt, in dem sich auch die Vorgängerfilme schon bewegt haben. Wenn man also mit diesen leben kann, sollte einen auch eigentlich nichts in Der Aufstieg Skywalkers stören dürfen.

Neue und alte Gesichter

Neben den etablierten und gut zusammenspielenden Hauptdarstellern der neuen Trilogie sind auch die meisten der Ursprungstrilogie wieder mit dabei. Neben Mark Hamill und Harrison Ford als Luke und Han kehren unter anderen auch Billy Dee Williams als Lando Calrissian und Ian McDiarmid als Palpatine mit tragenden Rollen für den letzten Film in den Cast zurück. Neue Figuren wie Jannah (Naomi Ackie; The End of the F***ing World) oder Zorii Bliss (Keri Russell; The Americans) werden zwar auch eingeführt, können aber nur bedingt glänzen. Neben der dominierenden Handlung rund um Rey, Kylo Ren und Palpatine rücken schon etablierte Figuren wie Finn und Poe sehr stark an den Rand, deren Geschichte und Entwicklung fast schon im Vorbeirennen noch schnell zu einem Abschluss gebracht wird.

Fazit

Die Geschichte wirkt manchmal doch sehr gehetzt. Man hat den Eindruck, dass mit aller Macht versucht wurde, hier noch schnell eine kleine Erklärung, da schnell ein kleiner Schnitt und dort noch ganz zügig noch eine kleine Andeutung reinzubringen, damit auch ja alle Fans nichts zu beanstanden haben und ganz viel damit zu tun haben, Querverweise zu anderen Titeln und weitere Easter Eggs zu finden. Der Film ist so zugepackt, dass man manchmal nur „Uff“ sagen will und eigentlich kaum dazu kommt, alles was reingequetscht wurde, überhaupt richtig zu wertschätzen. Allerdings ist das immer noch tausendmal besser als die verärgernd überflüssige Nebenhandlung rund um Finn und Rose aus Die letzten Jedi. Ich finde aber, es hat letztlich alles funktioniert und ist gut zusammengekommen. Besonders die Kernhandlung um Rey und Kylo empfand ich als stimmig und emotional genauso wie die Skywalker-Saga als Ganzes zu einem guten Finale und Abschluss gebracht wurde. Mein persönlicher Liebling aus der neuen Sequel-Trilogie bleibt wohl Das Erwachen der Macht, aber als Ganzes haben die drei Filme die Saga noch einmal um ein erzählenswertes Kapitel erweitert und zu einem tollen Abschluss gebracht.

© Disney

Lyxa

Lyxa studiert aktuell das Fach Und-was-macht-man-damit in Mainz, liest viel, schreibt gerne und schaut sich viel und gerne allerlei Serien und Filme an, am liebsten Science-Fiction. Lyxa ist dabei besonders der Dunklen Seite der Macht verfallen, weil es dort die cooleren Outfits gibt.

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