The Gangster, the Cop, the Devil
Ein Mafiaboss, ein Polizist und ein Teufel, hier in der Gestalt eines Serienkillers. Zutaten für einen spannenden Stoff, in diesem Fall aber aus der Realität geholt: 2005 kreuzten sich die Wege dreier Männer, welche diese Rollen verkörperten, in Seoul. Aus diesem Ereignis resultiert auch The Gangster, the Cop, the Devil von Lee Won-Tae (Strokes of Fire), der seinen Hochglanz-Actioner auf internationalem Niveau inszenierte. Und das derart erfolgreich, dass alsbald schon der Westen anklopfte: Sylvester Stallone und dessen Produktionsschmiede Balboa Productions haben sich bereits die Rechte an einem Remake gesichert.
Das südkoreanische Cheonan im August 2005: Obwohl die Polizei über die Machenschaften des Gangsterbosses Jang Dong-Soo (Ma Dong-Seok) im Bilde ist, nutzt dieser die Korruption der Ordnungshüter aus, um mittels Bestechungsgeldern weiterhin sein Ding zu drehen. Nur einer tanzt aus der Reihe: Der Polizist Jung Tae-Seok (Kim Moo-Yul) lässt sich nicht beeindrucken. Eines Nachts kommt es zu einem Angriff auf Jang Dong-Soo. Er überlebt die willkürliche Attacke des einfach nur töten wollenden Serienkillers K (Kim Sung-Kyu) zwar, verliert dadurch jedoch sein Ansehen. Auf Rache sinnend, geht er ein Bündnis mit dem unerschrockenen Cop ein. Der Deal: Wer den Killer zuerst findet, entscheidet über dessen Schicksal …
Südkoreas Bud Spencer erobert langsam selbst den Westen
Originaltitel | The Gangster, the Cop, the Devil |
Jahr | 2019 |
Land | Südkorea |
Genre | Crime, Action, Drama |
Regisseur | Won-Tae Lee |
Cast | Jang Dong-soo: Ma Dong-Seok Tae-Seok: Kim Moo-Yu K: Sung-kyu Kim |
Laufzeit | 109 Minuten |
Ma Dong-seok zählt zu den Superstars Südkoreas. Berühmt geworden mit seiner Rolle in Train to Busan und einem frisch unterzeichneten Vertrag mit Marvel (The Eternals), erobert er Fans weltweit mit dem, was er am besten kann: Backpfeifen verteilen. Weil er darin so gut ist, darf er seine Rolle im Remake von The Gangster, the Cop, the Devil sogar wiederholen. Der einstige MMA-Kämpfer brilliert in seiner Rolle als unantastbarer Mafiaboss, der seinen Ruf wiederherstellen will. Seine Präsenz ist wuchtig, sein tätowierter Körper strahlt Macht aus. Aber es gibt etwas, in dem er vielen anderen Bodybuildern und Wrestlern voraus ist: Er besitzt schauspielerisches Talent. Seine Körperhaltung strahlt Selbstsicherheit aus und damit ist er wie gemacht für seine Rolle als Gangster. Mit all dieser Präsenz haben es Kim Moo-Yul und Kim Sung-Kyu schwer, ihm das Wasser zu reichen. Neben der besonderen Dynamik des ungleichen Protagonistenduos und dem Bündnis zwischen Gesetz und Unterwelt zehrt die Handlung vor allem von einer guten Portion schwarzen Humors, sodass hier eine altbekannte Form der Buddy-Action entsteht.
Positive Überraschungen trotz simplen Skripts
Inhaltlich ist The Gangster, the Cop, the Devil wenig aufregend: Jegliche Besonderheiten wie etwa die Verknüpfung der drei Schicksale entspringen bereits dem Plot. Es sind die schauspielerischen Leistungen, die das Maximum aus dieser Produktion herausholen. Auch die Laufzeit ist äußerst angenehm: In weniger als zwei Stunden folgt eine straff erzählte Handlung, was gar nicht einmal üblich für das Genre ist. Erfreulicherweise verzichtet der Film auch auf Romanzen oder Kitsch, welche in der Regel für Verletzbarkeit der Protagonisten sorgen sollen, in dem man Emotionen über dritte Personen triggert. Ähnlich reduziert verhält sich die Kameraführung. Werden Actionszenen gerne mal dynamischer, indem die Kameraarbeit für besonders viele Wackler sorgt, fällt das Resultat hier vergleichsweise aufgeräumt und überschaubar aus. Das ist vor allem deswegen angenehm, da Lee Won-Tae sein Werk mit allerlei Massenprügeleien und Verfolgungen pflastert, ohne dass man schnell in geistigen Leerlauf verfällt.
Fazit
The Gangster, the Cop, the Devil trumpft mit besonderem Fokus auf. Die simple Handlung bleibt clean und verzettelt sich nicht in ärgerlichen Sackgassen oder mit unnötigen Nebenhandlungen. Zu den beiden selbstbewusst agierenden Hauptfiguren gesellt sich mit dem Serienkiller K vor allem eine Unbekannte: Wie ändert ein Serienkiller sein Muster, nachdem er in den Medien Informationen über sich selbst erfährt? Und welchen Einfluss hat dies auf den Wettlauf zwischen Cop und Mafiaboss? The Gangster, the Cop, the Devil ist nicht nur für Freunde des südkoreanischen Kinos, sondern auch für Anhänger knackig erzählter und kurzweiliger Actiontitel empfehlenswert. Mit diesen Partners in Crime macht man absolut nichts falsch.
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