Tomb Raider
Ganze neun Teile und 17 Jahre dauerte es an, bis Tomb Raider 2013 einen Reboot erhielt, der unter dem schlichten Namen „Tomb Raider“ erschien. Inhaltlich wurde dabei alles auf Anfang gesetzt, inklusive der Hauptfigur Lara Croft. Anstatt einer erwachsenen Archäologin setzte man den Spielern eine 21-jährige Frau vor, die in-Game sowohl körperlich als auch mental einstecken musste und sich damit weit von der einstigen Ikone entfernt hatte, die sich ja sonst vor allem durch ihre Coolness auszeichnete. Soviel Mut fiel auf fruchtbaren Boden: Mit elf Millionen verkauften Einheiten ist das 2013er-Reboot der erfolgreichste Teil der Reihe. Nicht zuletzt die cinematische Präsentation der Handlung förderte die Idee, das Feuer des Franchises auch auf der Leinwand neu zu entfachen. Immerhin erschienen die Tomb Raider Kino-Abenteuer, die Angelina Jolie (Mr. & Mr. Smith) bestreiten durfte, bereits 2001 und 2003, sodass eine neue Generation an die wohl größte Game-Ikone herangeführt werden kann.
Lord Richard Croft (Dominic West, The Wire) ist vor sieben Jahren auf einer Expedition verschwunden. Seine Tochter Lara (Alicia Vikander, Ex Machina) befindet sich in einem Gewissenskonflikt: Sie weigert sich, ihren Vater für tot erklären zu lassen, kommt aus demselben Grund aber auch nicht an dessen riesiges Vermögen heran. Sie hält sich als Fahrradkurierin in London gerade so über Wasser. Erst als das Anwesen der Crofts unter den Hammer zu kommen droht, willigt Lara ein, das juristische Dokument zu unterzeichnen. Im selben Moment erhält sie den Nachlass ihres Vaters: ein altes japanisches Puzzle, welches Lara in einen geheimen Raum lotst um ihr dort einen entscheidenden Hinweis auf die sagenumwobene Yamatai-Insel im Pazifik zu liefern. Dort scheint ihr Vater verschollen zu sein…
Die überzeugendere Lara Croft
Originaltitel | Tomb Raider |
Jahr | 2018 |
Land | USA |
Genre | Actionthriller |
Regisseur | Roar Uthaug |
Cast | Lara Croft: Alicia Vikander Mathias Vogel: Walton Goggins Lord Richard Croft: Dominic West Lu Ren: Daniel Wu Ana Miller: Kristin Scott Thomas Mr. Yaffie: Derek Jacobi |
Laufzeit | 118 Minuten |
FSK |
Eine Lizenz wie Tomb Raider ist bereits durch ihren populären Namen ein Magnet, zieht gleichzeitig aber auch Kritiker an wie das Licht die Motten. Angelina Jolie hat das Image der Ikone maßgeblich geprägt und verkörperte die Eigenschaften, mit denen die Spieler Lara Croft Mitte der 90er kennenlernten: cool, sexy und vor allem schlagfertig. Eigenschaften, die Lara einen Kultfaktor einhauchten, sie jedoch alles andere als realitätsnah machten. Die Oscarpreisträgerin Alicia Vikander transportiert dagegen die Eigenschaften, die Lara Croft zwischen den Jahren 2013 und 2018 ausmachen: Neben ihrer Attraktivität ist Lara empathisch, smart und vor allem verletzlich. Die körperlichen Eigenschaften stehen weniger im Vordergrund, dennoch trainierte sich Vikander Muskelmasse an, um auch in Actionszenen eine glaubhafte Figur abzugeben. Trotzdem muss sie häufiger einstecken, erleidet Verwundungen und muss Demütigungen über sich ergehen lassen. Wunden, Kratzer und Schrammen übersähen ihren Körper im Laufe der Handlung zuhauf.
Inhaltlicher Leerlauf
Doch neben einer starken Hauptdarstellerin sucht man Stärken eher vergebens: Obwohl man Lara Croft sämtliche Blessuren und alles Erlebte ansieht, fehlt es an Glaubwürdigkeit. Regisseur Roar Uthaug (The Wave – Die Todeswelle) lässt selten Thrill aufkommen. Genauer gesagt nur in zwei Szenen, welche sich ungünstigerweise beide in der ersten Hälfte befinden:
Die darauf folgenden Szenen können mit soviel Wucht nicht mehr mithalten, was zur Folge hat, dass vorhersehbare Action-Passagen der Marke „Last Second Jump“ dominieren. Insgesamt fallen nicht nur die Kämpfe, sondern die gesamte zweite Hälfte generisch aus. Tomb Raider ist dabei so frei von Originalität, dass der Film selbst vor 20 Jahren bereits altbacken gewirkt hätte. Insbesondere das Finale fällt so schläfrig und formelhaft aus, dass man meinen könnte, Indiana Jones und Konsorten hätten nie existiert und man wolle hier ein Statement setzen. Bis es soweit ist, turnt sich Vikander durch spannungs- und überraschungsarme Szenen, unnötiger Kitsch findet Einzug ins Geschehen und der klischeehafte Bösewicht Mathias Vogel (Walton Goggins, Ant-Man and the Wasp) macht eben genau das, was man von ihm erwartet. Spieler können die Zeit überbrücken, indem sie das eine oder andere Easter Egg einsammeln dürfen, doch ob das den Film maßgebend stärkt, ist eine andere Frage. Die Drehbuchautoren Geneva Robertson-Dworet (Captain Marvel) und Alastair Siddons (Das Gesetz der Familie) haben es verpasst, die Geschichte mit originellen und spannenden Wendungen anzureichern.
Fazit
Es ist ein Trauerspiel: Mit Alicia Vikander wurde eine Hauptdarstellerin gefunden, die das neue Ebenbild der Lara Croft grandios verkörpert. Doch was nutzt eine passende Hauptfigur, wenn ihr die maßgeschneiderte Geschichte einfach nicht steht? Tomb Raider könnte nicht generischer ausfallen und gibt selten eine gute Figur ab. Für einen netten Abend im Free TV empfiehlt sich diese Fassung der Geschichte allemal. Doch einen wirklich bleibenden Eindruck kann Lara Croft im Jahr 2018 nicht hinterlassen. Der angekündigte dritte Teil des Game-Reboots Shadow of the Tomb Raider wird es einfacher haben, die Massen zu begeistern, wenn er die Qualität seiner Vorgänger beibehält und weiterentwickelt.
© Warner Bros.
Hmm…nach dem großartigen Game-Reboot wollte ich eigentlich auf jeden Fall in den neuen Tomb Raider-Film gehen. Ich bin auch echt neugierig wie sich Alicia Vikander als Lara Croft schlagen wird. Aber ich glaube dann warte ich lieber, bis der Film mal im Fernsehn läuft.
Leider ist das wirklich eher etwas fürs Fernsehen. Und angesichts des großen Namens wird sich Pro7 schon darum reißen. Aber auf Alicia Vikander darfst du dich freuen. Die Frau ist ein echter Lichtblick!
Das Wort „generisch“ beschreibt den Film schon sehr passend. Was wirklich aufregendes habe ich extrem vermisst, wobei ich sicher nicht auf eine Neuerfindung des Rades gehofft hatte. Aber ich muss sagen, dass ich besonders in den letzten Jahren das gute Mittelmaß sehr zu schätzen gelernt habe. Nicht zu doof, nicht zu anstrengend, und einfach gute Unterhaltung.
Was hier für mich richtig gut gelungen ist, ist die Umsetzung der Videospielelemente. Eine sehr markante Passage aus dem 2013 Spiel ist klar übernommen, aber es sind auch die kleinen Dinge, die hier Freude bereiten. Kein zu aufdringliches Jump’n’Run wie in Angriff der Klonkrieger, wo man sich fragt, ob das nur schon mal ein späteres Lizenzspiel bewerben will, aber klare Momente, die das Gefühl von Rutschpartien und Kletteraktionen aufgreifen. Es wird nicht verleugnet, welches Medium hier adaptiert wurde.
Schade ist einfach, auf wie viele Figuren verzichtet wurde, um die dürftige Handlung zu straffen, weil man nicht noch mehr Schiffbrüchige mit Namen brauchte. Damit konnte ich mich im Vorfeld aber dann auch abfinden. Wirklich ärgerlich finde ich das Ende, das im Grunde den Geist von Tomb Raider ein wenig mit Füßen tritt und sich eher wie Uncharted anfühlt. Hundsgemein.
Alicia Vikander ist aber absolut top und man hat hier einen ersten Teil, auf dem es sich durchaus lohnt aufzubauen.
An eine Fortsetzung glaube ich nicht. Dafür war der Film kommerziell einfach ein zu laues Lüftchen und ob man eine Alicia Vikander dann so dauerverpflichtet kriegt, ist auch eine gute Frage. Insbesondere eben, wenn man eine solch ikonische Figur spielt, bei denen die Zuschauer mit ganz konkreten Vorstellungen ins Kino gehen. Hatte den Film heute auch in der Hand, habe ihn dann letztlich aber wieder zurückgelegt. Alles in allem eben das gute Mittelmaß, das ich wie du auch loben kann, was ich aber nicht in jedem Fall unbedingt im Regal stehen haben muss.
Ich war heute Mittag mit einer Freundin im Kino und habe mir den Film angeschaut. Als großer Fan des Game-Reboots hatte ich mich schon lange darauf gefreut und insgesamt habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt. Klar, eine Neuerfindung des Rades ist das Ganze nicht und viele Szenen sind sehr vorhersehbar ausgefallen. Dennoch habe ich als Fan immer wieder Szenen aus dem Game erkannt und die Actionszenen sind ziemlich cool. Aber auch die (sicherlich sehr übertrieben dargestellte) Fahrradverfolgung ist sehr dynamisch und hat sich besonders auf der großen Leinwand gut gemacht. Dass man die Geschichte doch sehr gestrafft und sich definitiv nicht 1:1 an das Game gehalten hat, ist ja schon im Vorfeld klar gewesen und fällt auch nicht allzu sehr ins Gewicht, da auch so eine relativ runde Filmgeschichte dabei herausgekommen ist. Na ja, mir hat der Film jedenfalls richtig gut gefallen, sodass ich doch sehr auf eine Fortsetzung hoffe.
Der große Star ist aber definitiv Alicia Vikander als Lara. Sie passt wunderbar auf die Rolle und gibt eine grandiose Lara Croft ab. Wirklich top, da hätte ich mir niemand besseres vorstellen können.
Interessanterweise gefiel meiner Begleitung der Film auch sehr gut, obwohl sie die Spiele nicht mag. Das fand ich dann doch etwas lustig, aber ich glaube, ohne mich wäre sie wohl auch gar nicht erst in den Film gegangen.
Ich kann das so eigentlich nur unterschreiben, ich finde Alicia Vikander wunderbar als Lara (auch schauspielerisch finde ich sie in dem Film klasse, wenn sie mal etwas mehr Spielraum hatte) und obwohl die Geschichte generisch ist, ist der Film meiner Meinung nach eigentlich durchaus nicht schlecht, die Actionszenen sind cool und es wirkt eigentlich auf mich insgesamt schon rund und dynamisch. Kein tiefgründiges Meisterwerk natürlich, aber auf jeden Fall unterhaltsam. Ich bin auf jeden Fall zufrieden aus dem Film gegangen.
Karfreitag mit meinen Eltern drin gewesen aus dem simplen Grund: ich mag mal wieder ins Kino XD Da nicht so wirklich viel lief, was mich angesprochen hat, wurde es dann einfach Tomp Raider. Immerhin noch nie ein Spiel gespielt aber die anderen älteren Verfilmungen gesehen. Ich war daher schon leicht neugierig, wie die neue Lara sich schlagen wird.
Die erste Hälfte vom Film hat mir recht gut gefallen. Lara zeigt hier schon einiges und mir gefällt, dass sie dabei nicht perfekt ist. So gewinnt sie das Fahrradrennen nicht obwohl es echt doof gelaufen ist. Genauso bei ihren Kämpfen, wo sie auch mal Hilfe bekommt. Die Interaktionen zwischen Lara und Lu Ren mag ich sehr gerne. Da haben sich zwei auf einem guten gleichen Level getroffen.
Das sie so schnell ihren Vater wiedersieht, ist nicht so ganz nach meinem Geschmack. Der Temepl ist ok auch wenn ich das Gefühl habe, die Rätzel sind zu einfach und erinnern mich zu stark an Indianer Jones. Ich kann damit leben aber es fehlte mir einfach was. Die Auflösung mit Himiko fand ich hingegen nicht schlecht.
Positiv erwähnen möchte ich noch, dass es mir richtig gut gefallen hat, dass Lara hier sehr menschlich wirkt. Da fiebert man bei den Kämpfen einfach mehr mit, als wenn sie eine Superheldin wäre. Vor allem leidet Alicia Vikander richtig und das so, dass man als Zuschauer ihr echt alles abkauft. *Daumen hoch*
War nicht schlecht, man hätte aber auch mehr daraus machen können. Gegen einen zweiten Teil, hätte ich hingegen nichts einzuwenden.
PS: Die Gastauftritte von Nick Frost sind herrlich! XD
Diese Menschlichkeit, die Lara an den Tag legt, ist eigentlich schon das Kernstück des Films (aber auch des 2013er Reboots). Die einstige Lara war ja eine ziemliche Maschine und in vielerlei Hinsicht an der Hyperperfektion nahe. Und genau das kotzt die Leute früher oder später an, wenn es keine Ecken und Kanten gibt. Insofern: alles richtig gemacht.