Zalava

„Angst kann Menschen zerstören. Ihre Vergangenheit und ihre Zukunft.” So lauten die nachdenklichen Worte von Sergeant Masoud Ahmadi, der dabei aus Erfahrung spricht und sich zudem einer Meute von Dorfbewohnern stellen muss, die sich vor Dämonen fürchtet. Die Rede ist hierbei von dem Protagonisten des iranischen Folk-Horror-Films Zalava. Dieser entstand unter der Regie von Arsalan Amiri (Titi) und widmet sich Polizisten, die in einem abgelegenen Dorf ermitteln. Dabei werden sie mit Vorkommnissen konfrontiert, die übernatürlicher Natur sind. Im April darf sich das deutsche Publikum erstmalig auf den Fantasy Filmfest Nights 2022 ein Bild von dem Horrorstreifen machen.

   

Iran, 1978: Sergeant Masoud Ahmadi (Navid Pourfaraj) wird in das kurdische Bergdorf Zalava beordert. Die abergläubischen Einwohner des Dorfes glauben an Dämonen, die sich unter ihresgleichen befinden. Dabei nimmt die Angst der Menschen radikale und somit gefährliche Züge an, wodurch Masoud deren Ritualen ein Ende bereiten will. Zusammen mit der Ärztin Maliheh (Hoda Zeinolabedin) versucht er die Dorfbewohner von weiteren grausamen Taten abzuhalten. Doch ein zwielichtiger Exorzist namens Amardan (Pouria Rahimi Sam) wirft bei Masoud Fragen auf …

Angst beherrscht die Dorfbewohner

Originaltitel Zalava
Jahr 2021
Land Iran
Genre Horror, Drama
Regie Arsalan Amiri
Cast Sergeant Masoud Ahmadi: Navid Pourfaraj
Amardan: Pouria Rahimi Sam
Maliheh: Hoda Zeinolabedin
Younes: Baset Rezaei
Khalaj: Shahou Rostami
Laufzeit 93 Minuten
FSK unbekannt
Titel im Programm der Fantasy Filmfest Nights 2022

Die Geschichte beginnt direkt im Dorf, denn der Polizist Masoud konfisziert die Gewehre der Dorfbewohner. Eine aufschlussreiche Szene, denn sie alle besitzen diese Art von Waffen. Doch wofür eigentlich? Die Antwort ist dabei ganz simpel, denn wenn ein Bewohner vom Dämon besessen wird, muss ihm ins Bein geschossen werden, um den Dämon zu vertreiben. Darin liegt aber schon der Haken: Wenn die Dörfler keine Gewehre zur Hand haben, dann müssen sie eben zu Messern und dergleichen greifen. Die Konfiszierung löst eine Menge Unmut gegenüber den Polizisten aus und auf Dauer lassen sich die fragwürdigen Rituale nicht unterbinden. Zudem müssen die Gewehre den Menschen wieder ausgehändigt werden. Nach und nach werden dabei mehr Informationen über das Dorf geliefert. So wird augenscheinlich ein recht altmodisches Volk dargestellt, welches sich mit allen verfügbaren Mitteln vor den Dämonen schützt. Ein Exorzist spielt dabei ebenfalls eine Rolle, denn dieser darf die Dämonen austreiben und führt entsprechende Rituale durch. Unter anderem mit Weihrauch, Musik und einem Glasbehälter. Ein durchaus merkwürdiges Szenario, was sich dem Polizisten dort darbietet. Für Masoud ein klarer Fall, denn er hält Amardan für einen Scharlatan und das “Denken” der Menschen für gefährlich. Am Ende geht die Erzählung einer Kernfrage nach: Gibt es die Dämonen wirklich? Damit wird die Spannung im Handlungsverlauf aufrechterhalten.

Horror der gemäßigten Sorte

Die Handlung von Zalava birgt nicht viele Schauplätze, denn die meiste Spielzeit wird im Dorf verbracht, zur Abwechslung ins Polizeirevier oder auf den Schlafplatz von Masoud geswitcht. Sonst fällt nur noch der sandige Fahrtweg zum Dorf auf, der auf ein Wüstengebiet hindeutet. Somit bietet das Werk optisch kein außergewöhnliches Erlebnis, denn bis auf die Gebäude in Zalava gibt es kaum etwas, das hervor sticht. Dabei hält sich die Produktion generell mit Effekten zurück.
Insgesamt fällt der Titel visuell gewöhnlich aus und lässt im gleichen Zug auf ein geringes Budget schließen. In Sachen Horror bewegt sich der Film auf einer gemäßigten Ebene und löst mit der Darstellung seiner Dämonen nur selten Grusel aus. Atmosphärisch lebt der Film stärker von der Angst der Menschen und bleibt durchgehend ernst, wodurch sich keinerlei humorvolle Momente vorfinden lassen. Ansonsten weist die Produktion einen großen Cast an Figuren auf, von denen die meisten schlichtweg namenlose Dorfbewohner sind, die bis zum Ende farblos bleiben. So wirklich erwähnenswert sind nur Masoud, die Ärztin Maliheh und Amardan. Wobei Maliheh hierbei als Love Interest von Masoud funktioniert und sonst wenig zum Geschehen beizutragen hat. Am Ende gebührt der Applaus Navid Pourfaraj als Masoud und Pouria Rahimi Sam als Amardan, denn die beiden liefern eine ordentliche und glaubwürdige Darstellung ab. Respektvoll zu erwähnen ist noch ein tierischer Darsteller: eine schwarze Katze. Das schwarze Samtpfötchen darf dabei das Haustier von Masoud sein und für kleine Schreckmomente rund um den Glasbehälter sorgen. Das Klischee der schwarzen Unglückskatze hält sich also hartnäckig.

Fazit

Zalava stellt sich als eine eher leichte Horror-Kost heraus, denn der Film baut zwar Elemente des Horrors ein, aber schöpft nie vollständig daraus. Dadurch dringt der Gruselfaktor nur in geringem Maße durch. Doch abgesehen davon besitzt die Produktion einen guten Unterhaltungswert, denn sie spielt mit den Erwartungen des Publikums, ob die Dämonen wirklich existieren oder eben nicht. Ein paar gelungene Momente sind dadurch enthalten. Für ein einmaliges Seherlebnis reicht dies völlig aus, für ein wiederholtes Anschauen genügt es allerdings nicht. Zumal die Figuren kaum ausgebaut werden und daher uninteressant wirken. Nennenswert sind hierin nur Masoud, Amardan und mit einem Augenzwinkern die schwarze Katze. Insgesamt betrachtet positioniert sich Zalava im Mittelfeld. In anderen Worten: Kann man sich ansehen, muss man aber nicht.

© LevelK

Alva Sangai

Alva Sangai beschäftigt sich in ihrer Freizeit gerne mit Medien verschiedenster Art. Egal, ob Serien, Filme, Anime oder Manga. Dabei spielt es keine Rolle aus welchem Land die Produktionen stammen, denn Alva ist da sehr weltoffen. Des Weiteren hört sie gerne Musik, schreibt Geschichten und zeichnet ab und zu. Ein Tee oder ein Cappuccino darf dabei natürlich nicht fehlen. Nebenbei beschäftigt sich Alva mit den vielen Funktionen von Clip Studio Paint EX, denn sie möchte sich in der Zukunft an einem Web-Comic versuchen. Der Name Alva Sangai setzt sich aus dem Vornamen der Protagonistin ihrer ersten längeren Geschichte, sowie ”Sangai”, Hirschen die nur in Manipur (Indien) zu finden sind, zusammen. Sangai spielt also auf ihre Bollywood-Artikel an.

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