Hogwarts Legacy
Harry Potter gehört schon lange zu den ganz großen Franchises mit seinen Büchern, Filmen, Videospielen und natürlich auch Merchandise-Produkten. Da ist es nicht verwunderlich, dass das Universum weiter aktiv ausgebaut wird. Bei Hogwarts Legacy handelt es sich um ein Action-Rollenspiel, welches zeitlich rund 100 Jahre vor den Ereignissen aus Harry Potter zu Zeiten eines weiteren Koboldaufstands spielt. Weshalb dort keine bekannten Charaktere auftauchen werden, nur bei diversen Nachnamen wird der Fan hellhörig. Das Videospiel ist seit dem 10. Februar 2023 für Playstation 5, Xbox Series und PC erhältlich. Für Playstation 4 sowie Xbox One soll es am 5. Mai und für Nintendo Switch am 25. Juli 2023 erscheinen.
Der Hauptcharakter wird von Professor Fig auf Hogwarts vorbereitet, da dieser ungewöhnlicherweise in der fünften Klasse anfängt und somit einiges an Schulstoff aufholen muss. Auf dem Weg zur Schule werden sie zusammen mit George Osric aus dem Zauberministerium von Drachen angegriffen, da sich ein Portschlüssel in ihrem Besitz befindet, der zu Gringott führt. Dort lernt der Hauptcharakter, dass er die besondere Fähigkeit hat, Alte Magie zu sehen und zu wirken. Doch es taucht der böse Kobold Ranrok auf, der es fortan auf einen abgesehen hat. Durch das Denkarium werden dem Protagonisten Erinnerungen aus der Vergangenheit vermittelt, die mit der Macht zusammenhängen, auf die es Ranrok abgesehen hat. Nach dem ersten Abenteuer kommt der Hauptcharakter fast schon zu spät zur Einführungsfeier nach Hogwarts, dort wird noch schnell das Haus bestimmt und anschließend von der stellvertretenden Schulleiterin Professor Weasley zum Gemeinschaftsraum gebracht. So endet auch schon der erste Tag an der legendären Zaubererschule.
Auf den Spuren der Alten Magie
Originaltitel | Hogwarts Legacy |
Jahr | 2023 |
Plattform | PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox Series, Xbox One, Nintendo Switch, PC |
Entwickler | Avalanche Software |
Publisher | Warner Bros. Games |
Genre | Action-Rollenspiel |
Spieler | 1 |
USK | |
Veröffentlichung: 10. Februar 2023 |
Durch das erste Denkarium bekommt der Spieler eine Erinnerung von Percival Rackham und Charles Rookwood gezeigt. Zudem wird noch ein Medaillon mitgegeben, das einem die nächste Spur gibt. Dies alles nur um die Kartenkammer zu finden, die wiederum die Orte der vier Prüfungen zeigt. Dabei werden dem Protagonisten immer Erinnerungen durch ein Denkarium vermittelt, damit dieser begreift, welche Macht geschützt werden muss und welche Gefahr von dieser ausgeht. So lernt er zudem die beiden anderen Hüter San Bakar und Niamh Fitzgerald sowie die Schülerin Isidora Morganach kennen, die später Professorin an Hogwarts wird und ebenso die Spuren Alter Magie sehen kann. Zudem kann der Spieler noch Orte anhand der Karte besuchen, in denen diese Magie innewohnt. Wenn eine gewisse Anzahl erkundet wird, wird eine weitere Magie-Leiste freigeschaltet.
Kobolde auf dem falschen Weg
Eine Geschichte wäre nichts ohne Bösewichte, die den Protagonisten auf Trab halten. In erster Linie geht es um Ranrok, der die Kobolde zu einem Aufstand bewegt, um so die Interessen seines Volkes mit Gewalt durchzusetzen, welches von den Magiern diskriminiert wird. Dabei schreckt er aber auch nicht davor zurück, seinesgleichen zu verletzen oder gar zu töten, wenn er sie für Verräter hält. Denn nicht jeder Kobold ist mit Ranroks Vorgehen einverstanden, Hass und Gewalt kann nun einmal nie Akzeptanz bei anderen erwecken, sondern bestätigt und fördert nur die Abneigung, Diskriminierung und Unterdrückung. Zudem beherrscht Ranrok eine starke und dunkle Magie, was eher untypisch für einen Kobold ist, und er sucht nach etwas, was mit der Alten Magie zu tun hat, die der Protagonist besitzt. Weshalb dieser auch ins Fadenkreuz geraten lässt und ein Wettlauf mit der Zeit stattfindet, wer zuerst an das Geheimnis der Hüter gelangt. Ranrok hat noch Schwarze Magier als Verbündete, wobei dies eher zweckmäßig ist und jeder seine eigenen Ziele verfolgt.
Zahlreiche Nebenquests
Es gibt sehr viele Aufgaben neben der eigentlichen Hauptstor. Darunter befinden sich auch drei Quest-Reihen, die sich auf die Charaktere Sebastian Sallow, Natsai Onai und Poppy Sweeting konzentrieren. Vor allem ist Sebastian interessant, da er die unverzeihlichen Flüche lehren kann. Hierbei muss der Spieler ihm helfen, ein Heilmittel für seine verfluchte Zwillingsschwester zu suchen, was schwieriger ist, als es sich anhört. Sebastians bester Freund Ominis Gaunt spielt dabei auch eine wichtige Rolle innerhalb dieser Quest-Reihe, die am Ende dem Spieler auch vor einer schwierigen Entscheidung stellt. Bei Natsai und Poppy geht es eher den Wilderern an den Kragen, die überall mitmischen und für Unruhe sorgen. Dabei hat jede der beiden ihre ganz eigene Motivation, warum sie so agieren. Ansonsten werden durch andere Quests entweder neue Kleidungsmonturen, Beschwörungen oder Zauberstabgriffe freigeschalten. Auch das Ablegen der Prüfungen von Merlin gehört mit dazu, davon kann man letztlich 95 Stück machen. Natürlich bringt das auch Vorteile, denn sie sind Teil der Herausforderungen und es können durch das Abschließen mehr Ausrüstungsgegenstände getragen werden. Es gibt auch noch andere Aufgaben, die wiederum andere Belohnungen mit sich bringen.
Der Raum der Wünsche lässt fast keine Wünsche offen
Im Laufe des Spiels wird der Raum der Wünsche freigeschaltet, der quasi das Hauptquartier für die Herstellung diverser Materialien wird. Gleichzeitig kann man ihn farblich und stilistisch verändern. Auch das Platzieren von Möbeln, Statuen und dergleichen ist möglich, wenn man die Beschwörungen dafür hat. Aber in erster Linie pflanzt man dort seine Alraunen, Diptam, Kaukohl und dergleichen an oder analysiert und verbessert seine Ausrüstung. Gleichzeitig kann man Mondstein und Dünger produzieren sowie Tränke brauen. Ein Highlight in Hogwarts Legacy dürften aber die Vivarien sein. Diese bieten Platz für die Tierwesen, welche man fangen und sogar züchten kann. Wer gerne eine Horde Niffler haben möchte, kann sich diesen Traum erfüllen. Vielleicht möchte man aber auch dem Schnurren der glubschäugigen Mondkälber lauschen, wenn sie gebürstet werden. Insgesamt wird es vier Vivarien geben und in jedem können bis zu zwölf Tierwesen platziert werden, aber immer nur je vier Arten.
Die Magie ist das Kernstück
Was wäre ein Spiel über Zauberer und Hexen ohne Magie? Diese ist natürlich das Kernstück von Hogwarts Legacy und wird in sieben Typen unterteilt: Grundlegend, Nutzen, Verwandlung, Kontrolle, Kraft, Schaden und Fluch. Die grundlegende Magie muss dabei nicht ausgerüstet werden, darunter zählen unter anderem Revelio, Protego, Basiszauber und Alohomora. Im Laufe der Hauptstory werden Talente freigeschaltet, die diverse Zauber, Tränke oder Pflanzen verstärken können. Durch Zauberwissen können zudem weitere Zauber ausgerüstet werden, was sich im späteren Spielverlauf als äußerst praktisch erweist. Allerdings sind die Talentpunkte auf 36 beschränkt und bei 48 Talenten muss hier weise entschieden werden, welche ausgewählt werden. Das Kämpfen selbst bietet eine Vielfalt an Variationen, wie die Gegner besiegt werden können. Ob nun klassisch durch Schadenszauber oder durch das Verwandeln in ein Fass, welches der Spieler einem anderen Gegner mit Wingardium Leviosa auf den Kopf fallen lässt, dem Einfallsreichtum sind fast keine Grenzen gesetzt. Natürlich gibt es auch noch Avada Kedavra, was selbst in Bosskämpfen den sofortigen Tod des Gegners bewirkt. Allerdings kann dieser Fluch nur im späteren Spielverlauf erlangt werden.
Fazit
Hogwarts Legacy ist ein grundsolides Open-World-RPG und macht sehr vieles richtig, an anderen Stellen könnte allerdings noch nachgebessert werden. So ganz profane Dinge wie sich hinsetzen oder mehr Interaktionen der NPCs außerhalb von Quests sind nicht möglich, um mal zwei Dinge zu nennen. Zudem haben Entscheidungen kaum wirklichen Einfluss auf die Geschichte, manche NPCs mögen einen halt nicht, wenn man die unfreundliche Antwort bei den Quests auswählt. Bis auf der Sebastian-Quest-Reihe und dem Ende gibt es allerdings keine großartigen Möglichkeiten, einen anderen Weg einzuschlagen. Dennoch gibt es sehr viele Details, die zeigen, wie viel Mühe sich die Entwickler gegeben haben. Ob nun die prügelnden Rüstungen vor der Großen Halle, die unterschiedlichen, lebendigen Gemälde oder die Interaktionen so mancher Schüler untereinander, sind hierbei nur ein paar Beispiele. Ich stecke dabei gar nicht so tief in der Harry Potter-Lore drin, dennoch spüre ich die Liebe zum Franchise, die darin steckt. Für Fans ist es definitiv ein sehr gutes Spiel, das Spaß macht und man so richtig in diese Welt der Zauberer eintauchen kann. Hogwarts ist atemberaubend (und das nicht nur wegen der vielen Treppen) und selbst nach vielen Spielstunden findet man immer noch etwas, was einem entgangen ist. Auch abseits der Schule gibt es in Hogsmeade und der restlichen Welt viel zu entdecken und zu erledigen. Nur eine Spinnenphobie sollte man nicht mitbringen, denn in gefühlt jeder zweiten Quest lauern diese achtbeinigen Biester auf einen. Zudem besitzt Hogwarts Legacy Potenzial die Geschichte durch Updates oder DLCs zu erweitern bzw. fortzuführen.
Zweite Meinung
Harry Potter hat mich durch meine Kindheit begleitet und als kleines Mädchen träumte ich davon, selbst einen Brief von Hogwarts zu erhalten. Mit Hogwarts Legacy kann ich mir diesen Traum nun endlich erfüllen. Jetzt kann ich Zaubersprüche lernen und durch das Schloss streifen. Neben den aus den Filmen bekannten Schauplätzen werden auch alle anderen Ecken von Hogwarts umgesetzt und mit zahlreichen Details aus den Büchern versehen, was mich als Fan besonders freut. So ärgert Poltergeist Peeves wahllos Schüler und auch der Geheimgang in den Honigtopf darf erkundet werden. Viele Spielstunden bringe ich nur damit zu, Hogwarts und das weitläufige Umland zu erkunden. Mit dem Kampfsystem musste ich erst warm werden, aber mittlerweile hat es seinen ganz eigenen Reiz mit Expelliarmus und Co um mich zu schleudern und die Zauber miteinander zu kombinieren. Natürlich wäre es noch schöner, wenn man mehr mit der Umgebung interagieren könnte, und es hätte gerne noch ein paar mehr Unterrichtsstunden geben können, aber Hogwarts Legacy weiß dennoch zu überzeugen und lädt zum Erkunden ein.
© Avalanche Software, Warner Bros. Games