Psychedelica of the Black Butterfly

Es gibt wohl nichts Schlimmeres als an einem fremden und unheimlichen Ort mit Monstern aufzuwachen und das ohne jegliche Erinnerungen an sich selbst. Dies passiert der Protagonistin der Visual Novel Psychedelica of the Black Butterfly, welche der Publisher Aksys Games am 27. April 2018 veröffentlichte. Das Charakterdesign stammt dieses Mal von der E’s-Mangaka Satoru Yuiga.

    

Die Protagonistin wacht in einem fremden Anwesen auf und kann sich an nichts erinnern – wer sie ist, woher sie kommt oder was sie hier überhaupt macht. In der Nähe von ihr liegt ein Mädchen, welches eine furchterregende Maske trägt, doch schon bald verwandelt es sich in ein schreckliches Monster und verfolgt die Protagonistin. Ein junger Mann rettet sie und erklärt ihr, dass auch er nicht wisse, wer er sei. Sie wollen das von Monstern bewohnte Anwesen so schnell wie möglich verlassen, daher gehen sie zurück zum Ausgang und versuchen das Tor nach draußen zu öffnen. Aber es lässt sich nicht öffnen und durch den verursachten Krach bekommen sie ungebetene Gäste. Ein mysteriöser Mann mit Fuchsmaske taucht allerdings auf und erschießt die Monster. Sonderlich gesprächig ist er aber nicht und verschwindet wortlos wieder. Später treffen das Mädchen und ihr Begleiter auf drei weitere Herren, die ebenso unter Gedächtnisverlust leiden.

Weiße und schwarze Schmetterlinge

Originaltitel Kokuchou no Psychedelica
Jahr 2015
Plattform Playstation Vita, Steam
Genre Visual Novel
Entwickler Otomate
Publisher Aksys Games
Spieler 1

Zusammen müssen sie laut des Herrn des Anwesens, der durch ihre Handys kommuniziert, das Kaleidoskop wieder zusammensetzen. Wenn sie das tun, sollen sie wieder nach Hause gelangen können. Sie müssen also die Scherben des Kaleidoskop finden, welche sich allerdings in den Klauen der nachtaktiven Monster befinden. Aber bevor sie auf die Jagd gehen, müssen sie einen Ort finden, an dem sie geschützt sind und sich Gedanken machen, wie sie weiter vorgehen sollen. Glücklicherweise können die fünf Amnesiegeplagten ein Versteck finden, welches ganz zufällig Namensschilder für die einzelnen Schlafzimmern hat. So können sie sich zumindest mit einem Namen rufen. Der neue Name der Protagonistin ist vorerst Beniyuri, ihr erster Begleiter Hikage, gefolgt von Kagiha, Karasuba und Yamato. Später taucht noch das Mädchen Usagi auf, die ihnen weitere Hinweise auf Anweisung des Hausherrn gibt. So befinden sich alle in einer Welt zwischen Leben und Tod, die weißen Schmetterlinge führen die Seelen ins Paradies, während die schwarzen jene, die zu Monstern werden, in den Abgrund führen. Nur mit dem Kaleidoskop kann die Gruppe zurück in ihr normales Leben. Doch vorher verwandelt sich Yamato in eines dieser Monster, da er sich an ein schreckliches Ereignis erinnert hat, für das er sich die Schuld gibt. Doch mit Hilfe des jungen Mannes mit der Fuchsmaske, der später Monshiro genannt wird, und Beniyuri kann er gerettet werden. Allerdings soll sonst niemand aus der Gruppe davon erfahren, vor allem nicht Hikage.

Hervorstechende Besonderheiten

Die Protagonistin hat eine Stimme, was bei Otome Games eher ungewöhnlich ist. Wen sie stören sollte, kann sie aber auch abstellen. Weiterhin hat Psychedelica of the Black Butterfly ein ähnliches Flowchart-System wie Bad Apple Wars, allerdings deutlich umfangreicher und mit dem Unterschied, dass hier Kurzgeschichten freigeschaltet werden müssen. Ansonsten geht die Hauptgeschichte nicht voran und manche Enden können nur so erreicht werden. Für das Freischalten werden Punkte benötigt, die durch ein Minispiel erzielt werden können. Dieses gibt es im Hauptmenü als auch vereinzelnd in den Kapiteln, was aber in den unteren Levels nicht ausreicht. Im Minispiel selbst müssen so viele schwarze und bunte Schmetterlinge wie möglich in einem vorgegebenen Zeitraum abgeschossen werden. Mit der Lock-Funktion, die es ermöglicht mehrere Schmetterlinge auf einmal zu treffen, können mehr Punkte erzielt werden.

Das Flowchart-System und die unterschiedlichen Enden

Ob das Flowchart-System hier eine Verbesserung ist oder nicht, muss wohl jeder selbst entscheiden. Es hat allerdings so einige Vorteile, denn es muss nicht ganz von vorne angefangen werden, wenn eine andere Route angestrebt wird. Hierzu muss man nur einen Speicherstand laden und schon kann zwischen den Kapiteln gesprungen werden. Zudem ist es ersichtlich, wo sich Abzweigungen zu Routen befinden. Allerdings tauchen beim ersten Durchgang kaum Entscheidungsmöglichkeiten auf. Daher sind die möglichen Enden am Anfang doch sehr beschränkt. Es gibt auch nur ein richtiges Bad End, wobei die Enden in der Dimension auch nicht gerade vor Glück strotzen. Wirklich nicht! Ob vom Liebsten in die Dunkelheit gezerrt zu werden, ihn an diesen Ort zurücklassen zu müssen, von ihm an diesen Ort festgehalten zu werden oder zusehen, wie er sich eine Kugel in den Kopf jagt, ist alles vertreten. Von demjenigen, der schon seit Jahren in der realen Welt tot ist, mal ganz zu schweigen.  Da sind die Enden der realen Welt auf jeden Fall angenehmer, auch wenn manche Dinge ungeklärt bleiben.

Mir gefällt Psychedelica of the Black Butterfly sehr gut, da es wirklich spannend ist und auch die Wendung mit Hikage eine Überraschung darstellt. Nur wer ein romantisches Otome Game erwartet, wird hier wohl eher enttäuscht sein. Es ist schon sehr storylastig und auch die Thematik ist nicht wirklich einfach, da es wieder einmal um den Tod geht. Hier aber eher vom Standpunkt der Hinterbliebenen betrachtet, besonders wenn diese Schuldgefühle haben. Da bleibt die Romantik ein wenig auf der Strecke und mit der Amnesie ist es auch schwerer, sich in einen anderen zu verlieben. Man weiß ja nicht, was das für ein Typ ist. Es könnte sich auch um den wahnsinnigen Herrn des Hauses handeln, der sich an den Qualen anderer erfreut. Jedoch ist Beniyuri sehr positiv und sieht nur das Gute, gerät dadurch aber erstaunlich selten in Gefahr. Hin und wieder muss sie mal gerettet werden, aber an sich gibt es hilflosere Protagonistinnen. Meine Lieblingscharaktere waren eindeutig Monshiro und Hikage, obwohl beide nicht gegensätzlicher sein könnten. Monshiro ist einfach nur zu knuffig, während Hikage manchmal durch seine ernste Art unfreiwillig lustig ist. Am besten gefällt mir die Kurzgeschichte mit den Smartphones, da er nicht weiß, was das ist, es aber nicht zugeben will. Was mir allerdings weniger gefallen hat, war das Minispiel. Die Steuerung ist einfach nur Horror und ich hatte jedes Mal das Gefühl, mir fällt die Hand ab. Insgesamt betrachtet kann ich diese Visual Novel allen empfehlen, die keinen großen Wert auf eine kitschige Romanze legen, sondern eher der spannenden und teils lustigen wie tragischen Geschichte folgen möchten.

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Taria

Taria arbeitet seit einigen Jahren für einen großen Automobilzulieferer in der Produktion. Abseits von der Arbeit beschäftigt sie sich in ihrer Freizeit vor allem mit Manga, Animes und Videospielen, in diesen Bereichen hat sie genretechnisch einen sehr breiten Geschmack bewiesen. Weiterhin sammelt sie gerne Figuren und anderes Merchandise von den Serien Gintama und JoJo's Bizarre Adventures.

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