American Horror Story (Staffel 8): Apocalypse
Das Ende naht! Nicht für die Serie selbst, sondern in der Welt von American Horror Story: Apocalypse, dessen schicksalsträchtiger Titel bereits unmissverständlich klarmacht, dass es hier um nichts Geringeres als das Ende der Welt geht. Die eigentliche Sensation der Staffel besteht aus zwei ganz anderen Komponenten: Zum einen gibt es erstmals die Fortsetzung einer anderen Staffel (nämlich Staffel 3, American Horror Story: Coven), zum anderen kehrt Fanliebling Jessica Lange für eine Folge zurück. Und nimmt man es ganz genau, handelt es sich sogar um ein Crossover zu Staffel 1 (American Horror Story: Murder House). Also gleich mehrere Zugpferde, welche allerdings nicht den seit der vierten Staffel vorherrschenden Quotenabsturz auffangen konnten. Staffel 8 fuhr die bislang schlechtesten Quoten ein und ist auch innerhalb der Fan-Community eine umstrittene Staffel.
Die Welt, wie wir sie kennen, befindet sich im Wandel. Eine Gruppe Überlebender kann sich in einen Bunker unter der Erde flüchten. Im “Outpost 3” finden sie Schutz vor der radioaktiven Strahlung. Ein Zirkel seltsamer Frauen herrscht über die Gruppe und bestraft jeden, der sich ihren Regeln widersetzt. Die Anführerin ist die Tyrannin Wilhelmina Venable (Sarah Paulson, Ocean’s 8), die ein wachsames Auge auf alles hat. Bei den Bewohnern des Stützpunktes kommt allmählich die Frage auf, ob die wahre Hölle unter oder über der Erde herrscht…
Was wirklich hinter der Staffel steckt
Originaltitel | American Horror Story: Apocalypse |
Jahr | 2018 |
Land | USA |
Episoden | 10 in Staffel 8 |
Genre | Horror |
Cast | Ms. Wilhemina Venable / Cordelia Goode: Sarah Paulson Ms. Miriam Mead / Madame Delphine LaLaurie: Kathy Bates Jeff Pfister / Mr. Gallant: Evan Peters Dinah Stevens: Adina Porter Malory: Billie Lourd Coco St. Pierre Vanderbilt: Leslie Grossman Madison Montgomery: Emma Roberts Zoe Benson: Taissa Farmiga Myrtle Snow: Frances Conroy Misty Day: Lily Rabe |
Die Serienschöpfer Ryan Murphy und Brad Falchuk wissen, wie sie einen mitreißenden Einstieg finden: Die Welt geht unter und wir begleiten unsere Protagonisten bei ihrem Überlebenskampf. Atombomben gehen hoch und stürzen die Erde in einen atomaren Winter. Schluss, aus, Abschied von der Zivilisation. Drastische Maßnahmen, aber absolut nötig, um eine Gruppe mehr oder minder zufällig zusammengewürfelter Figuren an einem unbekannten Ort zusammenzubringen. Als Zuschauer ist man trotz der Anwesenheit des Stammpersonals Sarah Paulson und Kathy Bates (Dolores) zunächst irritiert über das neue Protagonistenpaar Timothy (Kyle Allen, The Path) und Emily (Ashley Santos, The Landlord). American Horror Story wäre nicht American Horror Story, wenn die Serie nicht eine drastische Wendung in petto hätte.
Bonbon für Fans
Fans der Reihe freuen sich auf viele bekannte Gesichter: Frances Conroy, Lily Rabe, Taissa Farmiga, Angela Bassett, Adina Porter und Emma Roberts. Sogar Sängerin Stevie Nicks fehlt nicht, die sich ein weiteres Mal selbst spielt. Und dann ist da natürlich Jessica Langdon, die für eine Episode zurückkehrt.
Kurswechsel
Eine Wendung gibt es zu einem späteren Zeitpunkt dennoch, welche die Geduld der Zuschauer auf eine wahre Zerreißprobe stellt.
Wieviel Horror bleibt?
Obwohl die Serie auch unter Horrorfans eine große Anhängerschaft bilden konnte, enttäuschte bereits die siebte Staffel, American Horror Story: Cult zahlreiche Fans mit ihrer Reduzierung auf möglichst realen Horror. In Apocalypse findet das Übernatürliche wieder Einzug, allerdings eher im Sinne des Dark Fantasy-Genres: gruselig wird es zu kaum einem Zeitpunkt. Ihren größten Spannungspunkt zieht die Serie sogar aus einem altbekannten Element: Wer steckt unter dem Kostüm des Rubberman?
Fazit
So ganz zusammenpassen wollen die beiden unterschiedlichen Hälften der Serie nicht. Ich gehöre zu jenen Zuschauern, für welche die Serie genau so hätte weitergehen dürfen, wie begonnen. Das heißt: Viktorianische Kostüme und Kelleratmosphäre. Was darauf folgt, ist purer Fanservice. Kennt man die dritte Staffel nicht, wird man mit dieser Staffel gar nichts anfangen können, und schon alleine aus diesem Grund ist und bleibt Apocalypse mehr Geschmackssache als jede Staffel zuvor. Hier überwiegt das Nostalgiegefühl ganz klar gegenüber einer konsistenten und eigenständigen Geschichte. Unterhaltsam ist auch die achte Staffel. Die Frage ist nur, ob Entertainment alleine mittlerweile ausreicht, um die Fans bei Laune zu halten und ob das Crossover nicht mehr Türen schließt als öffnet.