Meteor Garden

Das Netflix Original Meteor Garden ist mittlerweile die achte Umsetzung des erfolgreichen japanischen Manga Hana Yori Dango von Mangaka Yoko Kamio. Mit 49 Episoden (die TV-Version umfasst 50) ist diese chinesische Serie von 2018 die bisher längste Adaption. Ist es ihr damit aber gelungen, ihre Vorgänger zu überflügeln und mit neuen Aspekten aufzuwarten?

    

Die Familie von Dong Shancai (Shen Yue) ist arm und kommt gerade so über die Runden. Dennoch kommt Dong Shancai aufgrund ihrer guten Leistungen auf das Mingde College, eine Eliteuniversität. Gleich zu Beginn gibt es einen Zusammenstoß zwischen ihr und Daoming Si (Dylan Wang), dem Anführer der F4. Diese Gruppe besteht aus vier jungen Studenten, die von ihren Mitschülern bewundert und angehimmelt werden, aber lieber unter sich bleiben wollen: Daoming Si, Hua Ze Lei (Darren Chen), Feng Mei Zuo (Connor Leong) und Ximen Yan (Caesar Wu). Dong Shancai ist jedoch wenig beeindruckt von dem selbstherrlichen Verhalten der vier und lässt sich, anders als ihre Mitschülerinnen und Mitschüler, nichts gefallen. Immer wieder geraten sie und die F4 aneinander. Doch nach und nach lernen sie sich gegenseitig auch besser kennen, und bald nimmt das Gefühlschaos seinen Lauf.

Originaltitel Meteor Garden
Jahr 2018
Land China
Episoden 50
Genre Romanze, Comedy, Slice of Life
Cast Dong Shancai: Shen Yue
Daoming Si: Dylan Wang
Hua Ze Lei: Darren Chen
Feng Mei Zuo: Connor Leong
Ximen Yan: Caesar Wu
Jiang Xiaoyou: Li Jiaqi
Daoming Feng: Wang Lin
Daoming Zhuang: Dee Hsu

Neue Talente erobern die Bildschirme

Für die fünf Hauptdarsteller dürfte Meteor Garden ein gutes Sprungbrett für eine weitere Leinwandkarriere bedeuten. Shen Yue, die die geradlinige Dong Shancai spielt, kann nach A Love So Beautiful ihre zweite Hauptrolle in einer Serie verbuchen. Auch für Darren Chen ist die Rolle des ruhigen, leicht autistischen Hua Ze Lei die zweite Hauptrolle in seiner Filmografie, nachdem er in den beiden Staffeln von Proud of Love sein Debüt gab. Connor Leong konnte bereits einige Erfahrungen als Schauspieler sammeln, unter anderem in der Comedyserie Huang Fei Hong und in Cat Lover. In Meteor Garden spielt er den witzigen Frauenhelden Feng Mei Zuo, der auf ältere Damen steht. Für Darren Wang und Caesar Wu war die Mitarbeit bei Meteor Garden ihre erste Filmrolle. Dylan Wang gewann 2017 die taiwanische Musikshow Super Idol, nachdem er bereits als Model gearbeitet hatte. Mit Daoming Si zeigt er einen Charakter, der sich zwischen Arroganz und Unsicherheit bewegt und ein einmal gefasstes Ziel unter allen Umständen zu erreichen versucht. Caesar Wu spielt Ximen Yan, der die Kunst der Teezeremonie beherrscht. Vielleicht ist es gerade diese Frische und Unbefangenheit, die sich auf das Zusammenspiel der Künstler ausgewirkt hat. Ihre Charaktere wirken authentisch und in ihrem Zusammenspiel natürlich, hier stimmt die Chemie sichtbar.

Eine Adaption ist eine Adaption ist eine Adaption

Meteor Garden wartet mit einer deutlich längeren Filmzeit auf als seine Vorgänger. Doch die Chance, etwas Neues zu entwickeln, die Charaktere weiter auszubauen oder die einzelnen Szenarien intensiver zu beschreiben, wurde vertan. Endlose Szenendarstellungen aus unterschiedlichen Kameraeinstellungen und zeitraubende, allzu ausführliche Rückblenden gerade gegen Ende der Geschichte wirken wie Bremsen bei einer Achterbahn und lassen schnell ein etwas gelangweiltes Gefühl aufkommen. Dazu kommt, dass die Geschichte nicht damit endet, dass Shancai und Si sich finden. Sie zeigt das glückliche Paar in der Zeit nach der Hochzeit, und diese Szenen wirken ideenlos und uninteressant.  Dabei war das Thema für Regisseurin Angie Chai nicht neu. Sie hatte die Mangavorlage bereits 2001 ebenfalls unter dem Titel Meteor Garden in 27 Episoden umgesetzt. Immerhin gelingt es dem Soundtrack, die Geschichte mit passender Musik zu unterstützen, wobei etliche Songs von den Hauptdarstellern selbst gesungen werden.

Fazit

Insgesamt gefällt mir Meteor Garden recht gut. Das liegt unter anderem daran, dass ich die Leistungen der Schauspieler wirklich gut finde. Dadurch kann ich über die langgezogenen Rückblenden hinwegsehen. Abgesehen davon bringt mich so manche dramatische Szene eher zum Lachen: Es ist unglaublich, wie lang eine Brücke auf einmal sein kann, wenn Si und Shancai sich nur ein paar Meter voneinander entfernt haben und dann wieder aufeinander zulaufen… Oh, und ich mag die Musik, besonders die Stücke “Anyone of us” von Gareth Gates und “Star Counting Shooting Stars” von Connor Leong.

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