Gotham – Dawn of Night (Staffel 4)
Gotham – Die Serie zur Entstehung des dunklen Ritters hat im amerikanischen Raum nun ihr Finale der vierten Staffel enthüllt. In Deutschland dürfen sich Fans der Serie die Staffel dank des Pay-TV Senders Pro7 Fun seit dem 5. Mai 2018 nun zu Gemüte führen. Erneut bricht der Kampf unter den Verbrechern um die Stadt Gotham aus und auch diesmal haben das GCPD, allen voran James Gordon (Benjamin McKenzie, The O.C.) und Harvey Bullock (Donal Louge, Ghost Rider) alle Hände voll zu tun, um deren Machtpläne zu vereiteln.
Wer in Gotham nun ein Verbrechen begehen will, der benötigt ab sofort die Erlaubnis dafür. Ex-Bürgermeister Oswald Cobblepot (Robin Lord Taylor, The Walking Dead) hat dafür die “Pax Penguina” eingeführt, welche in seinen Augen die Kriminalität legal und kontrollierbar macht – zumindest für all jene, die eine Bestätigungskarte hierfür mit sich führen. Die Polizei wäre somit machtlos gegen diese Verbrecher. Doch für James Gordon gibt es kein erlaubtes Verbrechen, weshalb er die “Pax Penguina” ignoriert und Kriminelle weiterhin verhaftet. Damit macht er sich selbst in den eigenen Reihen des GCPDs nur wenig Freunde. Da James Gordon von seinen Kollegen kaum Unterstützung erfährt, erhofft er sich die Hilfe von Carmine Falcone (John Doman, Stirb Langsam: Jetzt erst recht). Allerdings stößt er auch bei diesem auf Ablehnung. Stattdessen setzt sich die Tochter von Carmine über die Worte ihres Vaters hinweg: Sie folgt Gordon nach Gotham und versucht mithife ihres Namens die Stadt unter ihre Kontrolle zu bekommen. Die “Pax Penguina” soll aber nicht das einzige Problem der Stadt bleiben, denn plötzlich treibt ein Serienkiller dort sein Unwesen, welcher es auf korrupte Cops abgesehen hat. Jedem seiner Opfer setzt er, als sein Markenzeichen, einen Schweinekopf auf. Man kennt ihn unter dem Namen Professor Pyg (Michael Cerveris, Criminal Intent). Doch kaum hat man den einen Serienkiller aus dem Verkehr gezogen, rückt der nächste Kriminelle ins Licht und mischt die Stadt auf. Was die Regeln betrifft, so scheint das GCPD, allen voran James Gordon, ganz eigene zu haben. Denn nicht selten kommt es vor, dass Gordon Kriminelle erschießt, statt sie nur handlungsunfähig zu machen. Damit entgeht ihm so manche wichtige Information, die anderen Kriminellen zugunsten kommt und jene weiter ihren dunklen Machenschaften nachgehen können. Bruce Wayne (David Mazouz, Criminal Minds) gerät einmal mehr von seiner Bahn ab und wird von seinem Gegner, Ra’s al Ghul (Alexander Siddig, 24), zum Mord getrieben. Geplagt von den Schuldgefühlen, die ihn innerlich zerfressen, gerät Bruce auch mit seinem Butler Alfred (Sean Pertwee, Equilibrium) aneinander und beide gehen eine Weile getrennte Wege. Erst seine Freundin Selina Kyle (Camren Bicondova, Girl House) kann Party-Bruce wieder etwas zur Besinnung bringen: Zurück auf seinen eigentlichen Weg und letztendlich auch zurück zu Alfred.
Frauenpower
Originaltitel | Gotham |
Jahr | 2014 |
Episoden | 88 (in 4 Staffeln) |
Genre | Crime, Action, Mystery |
Cast | Jim Gordon: Benjamin McKenzie Alfred Pennyworth: Sean Pertwee Bruce Wayne: David Mazouz Oswald Chesterfield Cobblepot/Penguin: Robin Lord Taylor Edward Nygma/The Riddler: Cory Michael Smith Barbara Kean: Erin Richards Selina Kyle/Cat: Camren Bicondova Harvey Bullock: Donal Louge Lucius Fox: Chris Chalk Sofia Falcone: Crystal Reed |
Wer glaubt, dass die Ladies in Gotham ohne Männer an ihrer Seite nichts bewirken können, der irrt gewaltig. Das beweist in erster Linie ein Frauentrio, die sogenannten “Sirens”; bestehend aus Barbara Kean (Erin Richards, Breaking In), Tabitha Galavan (Jessica Lucas, Evil Dead) und Selina Kyle. Spätestens als die “League of Shadows” sich allen männlichen Mitgliedern entledigt und als einheitliche Frauengruppe auftritt, beweist die Serie, dass Frauen nicht immer so schwach sind, wie man sie oft versucht darzustellen. Aber auch Ivy (Peyton List, The Flash) zeigt nach ihrer letzten Transformation, dass sie eine starke Frau ist und sich gut allein durch die Stadt schlagen kann.
Bruce kreiert den Joker, der Joker kreiert Batman
Wer die Comics etwas kennt, allen voran The Killing Joke, weiß um die Aussage Bescheid, dass sich Batman und der Joker gegenseitig in Gotham erschaffen. Dieses Szenario wird auch in der Serie aufgegriffen, obwohl es “den” Joker nie wirklich in Gotham geben wird. Vielmehr soll die Figur des Jokers eine Ideologie und Philosophie bleiben, wodurch praktisch jeder zum Clownprince of Crime werden kann. Die Macher der Serie beweisen daher einmal mehr, dass der hoch gehandelte Jerome Valeska (Cameron Monaghan, Shameless) nicht zum vermuteten Joker wird, obwohl sein komplettes Auftreten vollkommen dafür spricht. Nicht nur, dass er Spaß daran besitzt, andere zu quälen und zu töten, auch seine Überzeugungskraft auf andere ist groß. So schafft es Jerome, den einen oder anderen Bösewicht auf seine Seite zu ziehen und damit seine kleine Gruppe “League of Horribles” zu kreieren. Mit deren Mitgliedern versucht er nichts anderes, als die Stadt in den völligen Wahnsinn zu treiben. Dafür lässt er von seinem Mitstreiter Scarecrow (David W. Thompson, The Outcasts) ein Gas entwickeln, welches man später als das berühmte Joker-Gas kennt. Wo die Anzeichen eines Jokers sind, so sind auch die seiner Komplizin Harley Quinn nicht weit entfernt. Doch auch sie taucht in der Serie nicht offiziell auf, wie man jetzt vermuten würde, aber ein gewisser Ursprung ist gegeben.
Ausblick auf die nächste Staffel
Kurz vor Staffelende wurde durch den Amerikanischen Sender FOX bestätigt, dass Gotham-Fans eine letzte und damit fünfte Staffel der Serie erhalten. Durch massiven Einbruch der dortigen Einschaltquoten, befand sich die Fortsetzung auf dünnem Eis. Doch der Sender gibt den Machern die Chance, die Serie mit einer runden Story in weiteren zwölf Episoden abzuschließen. Damit würde die Serie auf stolze 100 Episoden kommen. Wenn man den ersten Gerüchten glauben kann, so wird sich die kommende Staffel intensiver um den Riddler drehen. Und auch Bruce soll sich noch einmal mehr zu Batman entwickeln.
Fazit
Der Anfang der vierten Staffel wirkt auf mich genauso zäh und schleppend, wie die zweite Hälfte der dritten Staffel. Gefühlt kommt nur wenig Spannung auf, einige Handlungen enden im Nichts, die Serie kommt kaum voran. Hätte ich auf Amazon nicht bereits die komplette Staffel im Vorfeld gekauft, hätte ich nach wenigen Folgen vermutlich aufgehört zu schauen. Die Wende kommt dann zum Glück etwas nach der Staffelmitte, was sicherlich auch meinem persönlichen Lieblingscharakter Jerome Valeska (Cameron Monaghan) zu verdanken ist. Der Held in dieser Staffel ist für mich ganz eindeutig Harvey Bullock, der sehr viel Menschlichkeit zeigt. Auf der einen Seite begeht er Fehler, die er nicht rückgänig machen kann, wird von Schuldgefühlen geplagt und zeigt am Ende Stärke, die er sich selbst kaum zuzuschreiben glaubt.
Zweite Meinung:
Zugegeben: Staffel 4 hat so ihre Schwächen. Eigentlich hatte diese auch schon die dritte. Ich kann verstehen, wenn man darüber nicht hinwegsehen kann und ich könnte mich auch an ihnen aufhängen. Der Einbruch der Einschaltquoten ist durchaus nachvollziehbar. Aber ich mache es bewusst nicht, weil ich trotzdem noch meinen Spaß mit der Serie habe, da ich die Charaktere sehr ins Herz geschlossen habe und mich einfach an ihnen erfreue. Anfangs gefiel mir an Gotham besonders, dass eben nicht der Joker im Mittelpunkt steht und man den Fokus auf all die anderen Gegenspieler gerichtet hat. Allerdings macht Cameron Monaghan einen verdammt guten Job, weswegen ich mich damit anfreunden kann dass er als Jerome/Jeremiah vermehrt vorkommt. Man hat zwar keinen Joker im eigentlichen Sinn, aber es kommt doch sehr nah. Es ist allerdings eine Schande, was man mit Ivy macht und die ganze Story um Ra’s al Ghul ist, gelinde gesagt, kompletter Schwachsinn. Allerdings liebe ich, wie gesagt, die Charaktere. Vor allem Nygma, der Pinguin und Barbara sind einfach nur großartig. Und ich glaube, Gotham hat den besten Alfred ever geschaffen. Ich bin froh, dass die Serie noch eine fünfte Staffel und damit hoffentlich ein würdiges Ende erhält. Verdient hat sie es, denn vor allem die ersten zwei Staffeln sind auf einem sehr hohen Niveau.