Wolfenstein RPG

    

Kann man das Wolfenstein-Setting zu einer Komödie verarbeiten? Dass man es ins Absurde führen kann, hat schon Return to Castle Wolfenstein bewiesen.
Und dass man es tatsächlich lustig gestalten kann, beweist dieser Ableger. Anstatt harter Thematik gibt es eine humorvolle Umgebung und anstatt schneller Shooter-Action rundenbasierte Kämpfe und Zeit, das Schloss zu erkunden.

 

Originaltitel Wolfenstein RPG
Jahr 2008
Plattform Java ME, BREW, iOS
Entwickler id Software
Publisher Electronic Arts
Genre Action-RPG
Spieler 1
USK

Ein Remake von Wolfenstein 3D als Rollenspiel. Und mit Comicgrafik. Und noch trashiger als das Original. BJ Blaskowicz sitzt mal wieder im Schloss Wolfenstein gefangen und muss sich erneut freikämpfen. Der größte Unterschied zum Original dürfte die Spielgeschwindigkeit sein, denn rollenspieltypisch ist sie hier langsam gehalten. Der Spieler hat alle Zeit, sich umzusehen, Bücher zu lesen um seine Fähigkeiten aufzupeppen und das Mobiliar zu zerstören. Kämpfe kommen logischerweise auch nicht zu kurz. Diese sind rundenbasiert und teilweise taktisch fordernd. Dank des übergroßen Inventars kann BJ seine Gesundheit wiederherstellen oder die Waffen wechseln. Der Humor kommt hier nicht zu kurz, seien es auf Folterbänke geschnallte Hühner, Hitler-Portraits, die man schlagen kann (was in einer witzigen Animation resultiert, da sein Toupet wegfliegt) oder ein Mini-Spiel, bei dem man Hühner kickt.

Und das ist hier erlaubt?

Die Entwickler wollten keinerlei Risiko eingehen und ließen deswegen alle Nazi-Symbolik weg. Der Gegner ist nur die Achsenmacht und Blut sucht man vergebens. Hitler trägt auf den Bildern einen modischen Bart und nicht sein bekanntes Schnurrbärtchen. Das Spiel ist auch dahingehend ein klassisches Rollenspiel, da man Leute befragen oder bestechen kann, sich relativ frei bewegen kann, viele Items sammelt und auch miteinander kombinieren kann. Unterteilt ist Wolfenstein RPG in neun Level mit insgesamt 32 verschiedenen Gegnertypen, darunter Soldaten, Zombies und Skelette.

Ein lustiges Spiel für unterwegs, das allerdings sehr linear ist und sich deswegen nicht unbedingt zum häufigen Wiederspielen eignet. Trotz der Comic-Optik sollte man das Spiel aber nicht unterschätzen, gerade die Bosskämpfe haben es in sich. Und man sollte aufpassen, wann BJ welche Bücher liest. Kurz vor einem Kampf las ich ein romantisches Buch und BJ war davon anscheinend so angetan, dass seine Konzentrationsfähigkeit stark nachließ. Ja, Knast ist die Hölle…

Kilroy

Kilroy wäre gerne Mikrochirurg geworden, musste diesen Traum aber aufgeben. Nun ist er voll von unnützem Halbwissen und weiß nicht, wohin damit. Kilroy schreibt auch gerne, weshalb er sich hier austoben darf. Da er davon aber nicht leben kann, geht er auch noch einer bescheidenen Arbeit nach. Wenn er nicht gerade schreibt oder arbeitet, spielt er am PC oder verschlingt Unmengen an Büchern und Comics.

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