Code: Realize ~Guardian of Rebirth~
Die Visual Novel Code: Realize ~Guardian of Rebirth~ erzählt eine Geschichte mit Steampunk-Setting, in der die Liebe durch eine unachtsame Berührung den Tod bringen kann, da in der Brust der Protagonistin der Horologium eingebettet ist, der ein starkes Gift im Körper freisetzt. Aksys Games veröffentlichte das Otome Game im Oktober 2015. Genau Zzei Jahre später erschien auch eine gleichnamige Anime-Umsetzung.
Cardia Beckford lebt einsam in einem Anwesen inmitten eines Waldes. Sie bleibt dort, weil sie das Versprechen gegenüber ihrem Vater nicht brechen will. Sie soll sich von anderen Menschen fernhalten und vor allem darf sie sich niemals verlieben. Denn ihre Haut ist hochgiftig, bereits eine Berührung lässt alles schmelzen oder verrotten. Doch eines Tages kommt die königliche Armee, um Cardia zu fangen. Auf dem Weg nach London trifft sie auch auf Arsène Lupin, der ihr zur Flucht verhilft und sie in die Hauptstadt Englands bringt. Sie begibt sich dort auf die Suche nach ihrem verschollenen Vater und der Wahrheit über ihren besonderen Körper und dem Horologium, welches in ihrer Brust implantiert ist.
Das Leben in London ist nicht einfach
Es ist nicht leicht für Cardia, sich an all die neuen Eindrücke und gleichzeitig Gefahren zu gewöhnen. Zumindest finden sie, Lupin und der Mechaniker Impey Barbicane einen Unterschlupf bei Graf Saint-Germain, der in ihnen eine Art von persönlicher Unterhaltung sieht. Vorher gesellen sich noch der Wissenschaftler Victor Frankenstein und etwas später auch noch der Vampirjäger Abraham Van Helsing zu dieser illustren Truppe. Sie alle beschützen Cardia vor dem Geheimdienst Twilight, dessen Anführer ihr Bruder Finis ist. Aber auch die Wächter der Zeit, Idea, haben etwas gegen Cardias Existenz. Allerdings überstehen Cardia und ihre Freunde alle Widrigkeiten, auch wenn jedes einzelne Mitglied der Gruppe seine eigenen Beweggründe hat, warum es dabei ist.
Hübsch und ruhig, aber nicht zu unterschätzen
Originaltitel | Code: Realize ~Sousei no Himegimi~ |
Jahr | 2014 (J), 2015 (US/D) |
Plattform | Playstation Vita, Playstation 4, Nintendo Switch |
Entwickler | Otomate |
Publisher | Aksys Games |
Genre | Visual Novel |
Spieler | 1 |
Am Anfang ihrer Reise wirkt Cardia wie eine Puppe, optisch wie charakterlich. Aber durch die lebhafte Gesellschaft ihrer fünf Beschützer lernt sie sehr viele Dinge über das Leben und ihre eigene Gefühlswelt. Aber auch, wie sie sich gegen andere verteidigen kann. Ihr Gift nutzt sie hierbei ebenso, allerdings nur, wenn es keinen anderen Ausweg gibt. Das ist auch auf der Suche nach der Wahrheit auch nötig. Doch manchmal ist es vielleicht besser, diese nicht zu kennen. In einem Untergrundlabor ihres Vaters findet Cardia endlich die Antworten auf ihre Fragen, doch glücklich machen diese sie nicht.
Eine Puppe, die keine ist
Cardias Weg ist mal lustig, dann aber wieder überraschend ernst. Besonders als die Wahrheit herauskommt, stellt sie sich Fragen über ihr eigenes Dasein. Sie hat zwar in London schon gleich am Anfang erfahren, dass ihr Herz wegen des Horologiums nicht schlägt, aber das kümmerte sie damals noch nicht sonderlich. Sie hat dennoch geglaubt, dass sie ein Mensch ist. In Saint-Germains Route wirft die Idea-Anführerin Omnibus Cardia an den Kopf, dass sie noch nicht einmal eine Seele hat, sie würde die Gefühle lediglich imitieren. Das Mädchen muss in der Geschichte wirklich viel einstecken, dennoch lässt es sich nicht unterkriegen und kämpft auch für seine Liebe.
Höhere Wahrscheinlichkeit für ein Bad End
Das Herz von einem der fünf Herren kann im Laufe der Geschichte erobert werden. Hierfür werden wie üblich Entscheidungen getroffen und nach dem achten Kapitel steht die Route fest, die erreicht wurde. Allerdings ist danach Vorsicht geboten, denn eine falsche Antwort kann bereits zum Bad End führen. Davon kann es innerhalb einer Route ziemlich viele geben: insgesamt sind es 15 Stück, Saint-Germain hat davon alleine schon vier. Hinzu kommen noch das normale sowie ein wahres Ende in jeder Route. Allerdings kann die Geschichte auch schon weitaus früher enden. Bei der ersten Antwortmöglichkeit ist das Ausschlagen von Lupins Hand ein garantiertes Game Over.
Ich finde dieses Otome Game wirklich gut. Es hat eine starke Protagonistin, die zwar manchmal etwas weltfremd erscheint, aber das kann man ihr gut verzeihen. Sie war immerhin die ganze Zeit alleine und muss sich an eine komplett neue Lebensweise gewöhnen. Auch, wenn ich einige Male wirklich schmunzeln musste, so finde ich, dass die Geschichte einen ernsten Unterton hat. Allerdings finde ich die vielen Bad Ends schon heftig. Daher rate ich jedem, dass er ab Kapitel neun vorher speichert, wenn eine Entscheidung getroffen werden soll. Meine erste Route war die von Saint-Germain und führte zu einem normalen Ende, welches mich zwar echt zu Tränen gerührt hat, aber in dem Fall bevorzuge ich doch eher das Happy End, da die beiden hier wenigstens glücklich sind. Gerade Saint-Germains Hintergrundgeschichte hat es in sich, die finde ich stellenweise schon etwas schwer zu verdauen. Allerdings hat jeder der Charaktere sein persönliches Päckchen zu tragen, um die man ihn nicht beneidet. Wer also die englische Sprache beherrscht, der kann sich entweder die US-Version importieren oder kauft sich die Visual Novel über den Playstation Store. Allerdings ist für 2018 auch eine englische Version für die Playstation 4 geplant, die zusätzliche Inhalte bieten wird.