Versprochen ist versprochen
Vielen von uns geht es genauso: Selbst am Heiligen Abend sind noch nicht alle Geschenke zusammen, weswegen man sich mit gefühlt 1000 anderen Verspäteten in den Geschäften um das Beste vom Besten prügelt. Howard Langston, gespielt von Arnold Schwarzenegger (Terminator), geht es in der Komödie Versprochen ist Versprochen leider auch nicht besser und selbst seine Muskeln helfen ihm überhaupt nicht weiter, seinem Sohn das versprochen Spielzeug zu besorgen. Im Gegenteil: Der Hüne muss sich nicht nur mit aggressiven Postboten oder gar mit einem immer wieder auftauchenden Polizisten herumärgern, sondern auch noch mit einer Weihnachtsmannmafia.
Howard Langston ist Geschäftsmann durch und durch. Doch während er bei seinen Kunden immer weiß, was diese für Probleme haben, vernachlässigt er seine Familie immer mehr. Als er das Karateturnier seines Sohns Jamie (Jake Lloyd) verpasst, verspricht er ihm, im Namen des Weihnachtsmannes, als Wiedergutmachung das zu besorgen, was er sich am meisten wünscht. Für den Jungen ist klar, er möchte eine Turbo-Man-Figur haben, denn er liebt die TV-Serie über alles und alle seine Freunde haben oder bekommen eine zu Weihnachten! Howards Frau Liz hatte ihm das Einkaufen dieses Spielzeuges schon vor zwei Wochen aufgetragen, denn jetzt, einen Tag vor Weihnachten, wird er das begehrte Spielzeug nicht mehr bekommen. Um auch diesen Patzer zu überspielen, belügt der Geschäftsmann gekonnt auch seine Ehefrau und erklärt ihr, dass er den Turbo-Man schon vor einer Weile gekauft hat. Am nächsten Morgen bricht Howard sehr früh auf, um das Spielzeug zu besorgen, nichts ahnend, dass diese Aufgabe kein leichtes Unterfangen wird!
Der Kampf um das begehrte Spielzeug
Während man es am Anfang dem Familienvater gönnt, dass er nicht gleich im erstbesten Spielzeugladen Erfolg hat, kann man nicht anders, als irgendwann doch noch Mitleid mit ihm zu haben. Zwar hat Howard seinen Sohn und seine Frau belogen, aber wirklich böse hat er es ja nicht gemeint. Im Laufe des Tages merkt er, worauf es wirklich ankommt: Es ist nicht das Geschenk, was sein Sohn am meisten haben möchte, sondern Zeit mit seinem Vater. Trotzdem dauert es bis zu der Erkenntnis eine ganze Weile. Dabei muss der Hüne eine Vielzahl von Geschäften abklappen und sich nicht nur mit anderen Eltern, sondern auch mit einem nervigen Postboten, der auf den Namen Myron (Sinbad) hört, anlegen. Dieser hat seinem Sohn ebenfalls den begehrten Turbo-Man versprochen und spielt daher nicht immer mit fairen Mitteln. Da werden nicht nur die Ellenbogen eingesetzt, sondern auch harmlose Päckchen als Bomben betitelt! Während Howard also durch die Stadt rast, immer die Uhr im Blick, klebt Myron ihm dicht an den Fersen. Zu allem Unglück gerät der von Arnold Schwarzenegger gespielte Charakter immer wieder an einen weißhaarigen Polizisten — Officer Hummell (Robert Conrad) — der ihm kostbare Zeit stiehlt. Während Howard also sein Bestes gibt, bekommt seine Ehefrau Liz (Rita Wilson,Girls) Hilfe von ihrem Nachbar Ted (Phil Hartman), der mehr im Sinn hat als nur ein paar Kekse mit der schönen Dame zu backen.
Der Weihnachtsmann ist nicht immer lieb und nett!
Originaltitel | Jingle All the Way |
Jahr | 1996 |
Land | USA |
Genre | Comedy |
Regisseur | Brian Levant |
Cast | Howard Langston: Arnold Schwarzenegger Myron: Sinbad Ted Maltin: Phil Hartman Jamie Langston: Jake Lloyd Liz Langston: Rita Wilson Officer Hummell: Robert Conrad Mall Santa: Jim Belushi |
Laufzeit | 89 Minuten |
FSK |
Der Familienvater Howard ist ein Charakter, den man sympathisch finden kann, der aber auch extrem normal ist. Da die Figur also selbst nicht für Lacher sorgen kann, müssen die Situationen, in die er gerät, ordentlich Zunder bringen. Leider bringt das Skript nicht genug Szenen mit, bei denen der Zuschauer herzhaft lachen kann. Gerade die ersten Fehlschläge von Howard sind nett, aber mehr auch nicht. Wohingegen es wirklich amüsant wird, als der Familienvater von einem Weihnachtsmann im Shoppingcenter angesprochen wird. Dieser Mall Santa (Jim Belushi, Twin Peaks) bietet ihm ein Geschäft an: Ein Turbo-Man gegen 300 Dollar! So verzweifelt wie Howard ist, sagt er ja und begleitet den Weihnachtmann und seinem Elf zu einem Lagerhaus weit außerhalb der Stadt. Dort ist eine ganze Horde an Weihnachtsmännern und Elfen, dabei Geschenke zu verpacken. Als Zuschauer kann man sich denken, dass hier etwas faul ist und so ist es dann auch. Die Schlägerei, die ausbricht, ist extrem lustig, denn Howard bewaffnet sich unter anderem mit einer XXXL-Zuckerstange! Die Jagd nach dem Turbo-Man geht also weiter. Für das Finale des Films hat man sich einiges einfallen lassen, um vor allem Arnis Stärke einbringen zu können: Die Rolle des Helden! Trotzdem muss man, gerade aus heutiger Sicht, die veralteten Computereffekte über sich ergehen lassen.
Bekannte Gesichter
Arnold Schwarzenegger hat im Lendenschurz als Conan der Barbar gekämpft, als Killermaschine in Terminator Filmgeschichte geschrieben und als Major einer US-Spezialeinheit in Predator einem Alien die Hölle heiß gemacht. Da fragt man sich dann schon, ob der geborene Österreicher das Zeug hat, in einem Comedyfilm genauso gut zu wirken. Doch wer sich näher mit dem Actionstar befasst, wird in seiner Filmografie einige lustige Geschichten finden. Twins – Zwillinge, Kindergarten Cop oder True Lies – Wahre Lügen sind nur drei Titel, in denen der Ex-Gouverneur von Kalifornien bewies, dass er mehr kann als nur grimmig zu schauen. Trotzdem muss man sagen, dass Arni mehr auf den Kasten hat als er hier zeigen kann. Um beim Comedyanteil auf Nummer sicher zu gehen, hat man sich einen Profi ins Boot geholt: Sinbad — geboren unter dem Namen David Adkins— ist ein US-amerikanischer Stand-up-Comedian. Kein Wunder also, dass die Figur Myron um einiges markanter und lustiger ist. Wer bei Jamie ein Déjà-vu Gefühlt hat, der liegt richtig, wenn er dabei an Star Wars denkt. Nach seiner Rolle bei Versprochen ist Versprochen hat Jake Lloyd die Rolle des jungen Anakin Skywalker in Episode 1 Die dunkle Bedrohung bekommen. Als Regisseur von Comedyfilmen machte sich Brian Levant (Ein Hund namens Beethoven) einen Namen und das Drehbuch stammt von Randy Kornfield, der eher unbekannt ist. Musikalisch bietet der Film einiges. Kein Wunder, wo man doch David Newman (Bill & Ted’s verrückte Reise in die Zukunft) dazu geholt hat. Sehr passend sind im Film vor allem Einspielungen von bekannten Weihnachtsliedern und deren Songtexte. So zum Beispiel, als Howard sich mit einer Horde von durchgedrehten Eltern in einen Spieleladen stürzt, setzt die Songzeile ein: „It’s The Most Wonderful Time Of The Year“.
Mein Vater ist ein großer Fan von Arnold Schwarzenegger. Ich bin daher mit dessen Filmen groß geworden und habe einige davon auch lieben gelernt. Versprochen ist versprochen gehört leider nicht dazu. Dabei finde ich die Botschaft des Films sehr gut: Verbring mehr Zeit mit deiner Familie. Gerade zur Weihnachtszeit befassen wir uns sehr lange mit der Auswahl der Geschenke, dabei freuen wir uns selber auch am meisten darüber, wenn wir Zeit mit geliebten Leuten verbringen können. Woran es dem Film mangelt, sind wirklich lustige Ideen. Nur die Weihnachtsmannmafia kann mir ein wirklich herzliches Lachen entlocken, denn hier folgt eine gute Idee der anderen. Das Finale ist nett geworden, aber etwas kürzer wäre mir lieber gewesen.
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